Die Hilfsorganisation Care sieht die Verursacher des Klimawandels in der Pflicht, Folgeschäden zu lindern und Prävention zu sichern. Die Industrienationen müssten ihren finanziellen Verpflichtungen im Rahmen des globalen Klimavertrags nachkommen und deutlich mehr in Klimaanpassung und Prävention in ärmeren Weltregionen investieren, forderte die Organisation am 2. Mai in Bonn. Für arme Länder seien Naturkatastrophen wie Zyklone Schuldenfallen, die sie in ihrer Entwicklung immer wieder zurückwerfen. "Die Ärmsten der Armen leiden direkt und unmittelbar unter den massiven klimatischen Veränderungen", erklärte der Care-Klimaexperte Sven Harmeling. "Sie selbst tragen dabei am wenigsten zum CO2-Ausstoß bei."

Zudem sollten Hilfen für Regionen, die von klimabedingten Katastrophen heimgesucht werden, nicht in Form von Darlehen ausgegeben werden. Als Beispiel nennt Care Mosambik, das nach dem Zyklon "Idai" vom Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Kredit von 105 Millionen Euro für den Wiederaufbau erhielt, der aber zurückgezahlt werden müsse. "Dieses arme Land zahlt also für ein Problem, das es selbst nicht verursacht hat", sagte Harmeling und forderte einen "fairen Ausgleich", um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, ohne dabei eine Schuldenfalle für ärmere Länder zu produzieren.