Die Dortmunder evangelische Stadtkirche St. Reinoldi wird zum Kirchentag im Juni um einen Anbau mit Paradiesgarten erweitert. Ein Team der TU Dortmund aus Professoren, Mitarbeitern und Studierenden sorge für die Konzeption und Errichtung des 30 Meter langen und acht Meter hohen temporären Anbaus an der Südseite der Kirche, teilte die Hochschule am 30. April mit.

Das mit Holz verkleidete Bauwerk mit einem Arkadengang aus sieben Rundbögen samt Blumenbeeten wird auf einer Stahlgerüstunterkonstruktion errichtet und soll für Präsentationen und als Ruhezone dienen. Die 15 Tonnen Bau- und Beleuchtungsmaterialien stiften Firmen. Mit der Errichtung des Gebäudes beginnt das Team Anfang Juni.

"Wir haben mit dem Bau an die Tradition der Paradiesgärten angeknüpft, wie sie in vielen Kirchen, zum Beispiel am Kloster Maria Laach, zu finden waren", erklärte Kai Becker vom Bereich Grundlagen und Theorie der Baukonstruktion der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen an der TU Dortmund. Bereits jetzt sei gesichert, dass mindestens 70 Prozent des verbauten Materials nach dem Abbau zum Ende des Kirchentags weiter genutzt werden.

Das Gebäude "stadt paradies sanktreinoldi" soll während des Kirchentags vom 19. bis 23. Juni unter anderem auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Außenminister Heiko Maas (SPD) besucht werden.

Mit der Straßenbahn von Karlsruhe nach Dortmund

Eine ungewöhnliche Idee haben zudem Studierende aus Karlsruhe zum anstehenden Kirchentag: Sie wollen die rund 400 Kilometer lange Strecke nach Dortmund mit einer Straßenbahn zurücklegen, wie die Evangelische Kirche Karlsruhe am 29. April mitteilte. Wie lange die Fahrt mit einer der bis zu 90 Stundenkilometer schnellen Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft Karlsruhe dauert, werde derzeit berechnet. Für die Strecke benötigt schon ein ICE etwa 3,5 Stunden.

Ungewöhnlich ist die Idee der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) auch, weil Straßenbahnen normalerweise nicht auf Eisenbahngleisen fahren. Die Streckenfreigabe für die beiden Sonderfahrten am 19. Juni nach Dortmund und am 23. Juni zurück im Schienennetz der Deutschen Bahn sei beantragt, hieß es. Gereist wird voraussichtlich in einem Bistrowagen, in dem die ESG die Bewirtung übernimmt. Eine Hin- und Rückfahrkarte koste 100 Euro und sei ab sofort buchbar, unabhängig von der Teilnahme am Kirchentag.