Für fast 1.500 junge Opernsänger aus 80 Ländern haben am Mittwoch die Vorauswahlen für den 18. internationalen Gesangswettbewerb "Neue Stimmen" der Bertelsmann Stiftung begonnen. Austragungsorte für die ersten Auswahlen sind das Opernhaus im türkischen Izmir und die Canadian Opera Company in Toronto, wie die Stiftung am 24. April in Gütersloh mitteilte. Eine Experten-Jury sucht demnach die 40 bis 45 talentiertesten Teilnehmer für die Endrunde im Oktober in Gütersloh aus.

Mehr als ein Drittel der Bewerber kommt den Angaben zufolge in diesem Jahr aus Ostasien - jeweils rund 230 aus China und Südkorea sowie über 90 aus Japan. Sehr groß ist das Interesse auch in Osteuropa: Aus Russland stellen sich 109 Nachwuchssänger der Jury, aus der Ukraine sind es 90. Deutschland ist mit 91 jungen Frauen und Männern im Wettbewerb.

Auf die Gewinner warten laut der Bertelsmann Stiftung Preise im Gesamtwert von über 60.000 Euro. Die Vorauswahlen finden in insgesamt 25 Städten rund um den Globus statt, darunter Berlin, New York, Moskau, Wien und Kapstadt. Die drei letzten Stationen der Talentsuche führen Anfang September nach Yokosuka in Japan sowie nach Shanghai und Peking.

Zur Jury für die Vorauswahl der "Neuen Stimmen" gehören neben dem früheren Generaldirektor des Chicago Opera Theaters, Brian Dickie, und Evamaria Wieser von den Salzburger Festspielen erstmals Sophie Joyce, Leiterin eines Nachwuchsprogrammes der New Yorker Metropolitan Opera sowie Alexander Neef von der Canadian Opera Company, wie es weiter hieß.

Der 1987 begründete Wettbewerb der Bertelsmann Stiftung gilt in Expertenkreisen als eine der weltweit wichtigsten Talentbörsen für das Opernfach. Für die letzte Ausgabe des Gesangswettbewerbs im Jahr 2017 hatten 1.430 Bewerber vorgesungen. Die ersten Preise gewannen damals die bulgarische Mezzosopranistin Svetlina Stoyanova und der Bass Chan Hee Cho aus Südkorea.