Deutschland verzeichnet weiterhin mehr israelische Einwanderer als Auswanderer. Zwar seien im vergangenen Jahr 185 jüdisch-deutsche Staatsbürger nach Israel ausgewandert und damit habe die Einwanderung aus Deutschland wieder zugenommen, sagte Jigal Palmor von der Jewish Agency in Jerusalem dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dennoch könne man nicht von einem gesellschaftlichen Trend sprechen, denn dafür sei die Einwanderung zu gering. Im Jahr 1963 waren 302 Deutsche nach Israel ausgewandert, nach Angaben der Jewish Agency war das der statistische Rekord.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden vom 8. April hielten sich zum Stichtag 31. Dezember 2017 insgesamt 13.795 israelische Staatsbürger in Deutschland auf, die Mehrheit von ihnen lebt in Berlin. Im Jahr 2017 zogen 2.083 Personen mit israelischer Staatsbürgerschaft nach Deutschland, 1.313 verließen das Land im selben Zeitraum.

"Recht auf Rückkehr"

Berlin, New York City und das Silicon Valley haben nach Angaben der israelischen Statistikbehörde die größte Anziehungskraft auf jüdische Akademiker. Das Central Bureau of Statistics nannte in seiner Mitteilung am 8. April allerdings keine Zahlen.

Die Statistik der Jewish Agency in Jerusalem erfasst nur die diejenigen, die nach Israel ausgewandert sind. Offen ist, wie viele Juden Deutschland in Richtung USA, Kanada oder anderer Länder verlassen haben. Nicht erfasst wird auch die Zahl der Einwanderer, die nach einer "Probezeit" in Israel nach Deutschland zurückkehren. Insgesamt haben aufgrund des israelischen Gesetzes "Recht auf Rückkehr" 275.000 Deutsche die Option, nach Israel auszuwandern. Dieses Gesetz erlaubt Juden die Einwanderung nach Israel und die Option, die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben.