Das Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster feiert die neue Förderperiode zum Start im Mai. Der seit 2007 von Bund und Ländern geförderte Forschungsverbund erhält für die Jahre 2019 bis 2025 31 Millionen Euro, wie die Hochschule am 8. April in Münster mitteilte. Den Festvortrag zur Eröffnungsfeier der neuen Förderperiode am 10. Mai in Münster hält der Oxforder Wissenschaftler Lyndal Roper über Martin Luther. Über die Förderung der Exzellenzcluster entscheidet die Exzellenzkommission.

Das Thema des Exzellenzclusters sei so aktuell wie nie zuvor, erklärte die Einrichtung. Religion spiele in den tiefgreifenden Umbruchsprozessen zu Beginn des neuen Jahrtausends eine zentrale Rolle. Umstritten sei jedoch, ob Religion ein entscheidender Konfliktfaktor oder ein symbolisches Medium für die Austragung sozialer Konflikte sei. Mehr denn je sei es nötig, vereinfachende Ursachenbeschreibungen zu vermeiden und analytisch mit historisch geschärftem Blick die aktuellen gesellschaftlichen Konflikte zu untersuchen.

Das Exzellencluster "Religion und Politik" erforscht nach eigenen Angaben das Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. Dem Forschungsverbund gehören 140 Wissenschaftler aus mehr als 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und zehn Ländern an. Das Exzellenzcluster ist nach eigenen Angaben der bundesweit größte Forschungsverbund dieser Art und der einzige in Deutschland zum Thema Religion.