Die Evangelische Kirche von Westfalen hat sieben Theologen als Gehörlosenseelsorger in ihre Ämter eingeführt. Die Gehörlosenseelsorge sei zwar schon lange fester Bestandteil des kirchlichen Lebens in Westfalen, erklärte das Landeskirchenamt am 9. April in Bielefeld. Neu sei aber die Verankerung in der Landeskirche. Die offizielle Amtseinführung fand in einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Bochum-Werne statt.

Die sieben Theologen haben ihre Arbeit bereits im Februar in den unterschiedlichen Regionen Westfalens aufgenommen, hieß es. Eine weitere Berufung werde noch folgen. Zu den Aufgaben der Seelsorger gehören regelmäßige Gottesdienste in Gebärdensprache in den Gehörlosengemeinden und Regionen sowie Taufen, Trauungen und Bestattungen für Gehörlose und ihre Angehörige.

"Endlich ist der Dienst, den wir in unserer Kirche schon seit so langer Zeit ausüben, verbindlich anerkannt", würdigte Kirchenrätin Daniela Fricke, die die Konzeption als zuständige Referentin maßgeblich mit vorangetrieben hatte. Damit sei aus dem Auftrag ein Amt, eine ordentliche Pfarrstelle geworden. Gebärdensprachliche Gemeindearbeit mit gehörlosen Menschen gebe es nun nach Plan und auf Zukunft hin. In einer Gesamtkonzeption Seelsorge habe die westfälische Landessynode im November 2018 die landeskirchlichen Pfarrerstellen geschaffen und damit die Gehörlosenseelsorge gestärkt, hieß es.