Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert von der nordrhein-westfälischen Landesregierung, den Wasserverbrauch nachhaltiger zu steuern. "Das Dürrejahr 2018 hat einen Vorgeschmack darauf geliefert, dass angesichts der Klimaveränderungen die Ressource Wasser für die Trinkwasserversorgung, die Industrie und die Landwirtschaft zukünftig nicht gesichert ist", erklärte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht am 21. März in Düsseldorf zum Weltwassertag (22. März). Zur Ressourcenschonung empfiehlt der Umweltexperte, die Entgeltpflicht für Wasserentnahme auch auf landwirtschaftliche Betriebe auszudehnen.

Bei Niedrigwasser der Flüsse sollte das Land zudem Ausnahmegenehmigungen für Kühlwassereinleitungen aus Chemiebetrieben und Kraftwerken nicht mehr erteilen. Die Landwirtschaft in NRW habe sich in den vergangenen Jahrzehnten hin zu wasserintensiven Kulturen mit Mais- und Gemüseanbau entwickelt, sagte Sticht. So werde in den Jahren mit Trockenperioden rund um die Uhr mit großen Drehsprengern beregnet. Um die Felder zu bewässern, würden auch zunehmend Pumpen in die Bäche und Flüsse gehängt. In Niedrigwasserperioden bedrohe das das Gewässerökosystem zusätzlich. Eine verpflichtende Zahlung für Agrarbetriebe kann seiner Ansicht nach ein geeignetes Mittel sein, um die Wasserentnahme zu reduzieren.

Der BUND sieht zudem eine Gefahr für Fische und Pflanzen in den Flüssen nahe von Kraftwerken und Industriebetrieben, die ihr Kühlwasser in die Gewässer ablassen. "Hohe Wassertemperaturen sind extrem schädlich für die Fischfauna", betonte Sticht. Zusätzliche Wärmefrachten müssten deshalb unterbunden werden.