Rund 3.000 Menschen haben nach Angaben von Braunkohlegegnern mit einem Sternenmarsch am 23. März für den Erhalt der durch den Tagebau Garzweiler bedrohten Dörfer demonstriert. Die Polizei sprach von rund 1.800 Teilnehmern. Zu Fuß und per Rad hatten sich Bewohner betroffener Orte, angereiste Bürger aus den Braunkohlerevieren in der Lausitz sowie Umweltaktivisten am frühen Nachmittag auf den Weg gemacht. Mit Transparenten, auf denen "Retten statt roden" oder "Alle Dörfer bleiben" zu lesen war, hatten die Teilnehmer ihren Forderungen Nachdruck verliehen.

Zum Auftakt im Erkelenzer Stadtteil Immerath, der bereits zum großen Teil abgerissen ist, betonte Dirk Jansen vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dass keine Dörfer mehr zerstört oder Bäume gefällt werden dürften. Nach seinen Worten ist mit dem Kohlekompromiss eine Halbierung der Kohleförderung bis 2022 vereinbart worden. Dadurch sei es nicht mehr notwendig, Menschen umzusiedeln und ihre Dörfer abzureißen. Die Siedlungen, in denen die Leute leben, hätten zudem eine lange Geschichte, die Ursprünge reichten bis ins zwölfte Jahrhundert zurück, hob Janzen hervor.

Kritik an Polizei

Bei der Abschlusskundgebung im Erkelenzer Stadtteil Keyenberg kritisierten Vertreter der Initiative "Bürger für Buir" und der Waldpädagoge Michael Zobel das Vorgehen der Kohle-Konzerne. Darüber hinaus betonten sie, dass sich auch das Land für eine Änderung der Abbaupläne einsetzen sollte, um die bewohnten Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich und Berverath zu erhalten. Schüler der Bewegung "Fridays for Future" unterstrichen die Notwendigkeit des Ausstiegs aus der Kohle, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.

Nach Angaben der Polizei kam es zu keinen Zwischenfällen, die Demonstration sei friedlich verlaufen. Der nordrhein-westfälische BUND-Geschäftsführer Jansen kritisierte allerdings, dass Absperrungen der Polizei die Anreise von Demonstranten behindert hätten. Eine Sprecherin der Heinsberger Polizei widersprach dieser Darstellung. Es habe Absperrungen auf Landstraßen gegeben, diese seien aber erforderlich gewesen, um die Sicherheit der Demonstranten zu gewährleisten, die dort unterwegs waren.

Zu der Aktion hatten Umweltorganisationen wie der BUND, Greenpeace, die Klima-Allianz Deutschland sowie die Initiative "Alle Dörfer bleiben" aufgerufen.