Der Hamburger Aktivist Grigorij Richters, der im vergangenen Herbst von Paris aus durch 27 europäische Städte wanderte, um auf das Schicksal von Flüchtlingskindern aufmerksam zu machen, versteigert nun sein Begleitfahrzeug. Der 40 Jahre alte VW Bulli, der von einem französischen Künstlerteam gestaltet worden war und als "Petition auf Rädern" fungierte, stehe nun bis zum 27. Januar auf der Auktionsplattform E-Bay zum Verkauf, erklärte Richters am 21. Januar in Berlin. Der Erlös gehe an die in Bonn ansässige UNO-Flüchtlingshilfe.

Richters, der am 9. Dezember Berlin erreicht hatte, war auf seinem mehrwöchigen Fußmarsch seit vergangenem Oktober auch durch zahlreiche Städte in Nordrhein-Westfalen gekommen. Mit der Aktion wollte der Hamburger Filmemacher auf das Schicksal von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aufmerksam machen. Viele dieser Kinder würden in Lagern wie etwa dem Camp Moria in Griechenland festgehalten und teilweise misshandelt und vergewaltigt, erklärte er.

Prominente Unterstützung

Mit einer Resolution ruft Richters die europäischen Regierungen auf, diesen Kindern Asyl zu gewähren. Auch an die deutsche Regierung appellierte er, elternlose Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland zu holen. Bei seinen Stopps in den jeweiligen Städten hatten Passanten und Gäste von lokalen Flüchtlingsorganisationen die Möglichkeit, die Resolution zu unterschreiben. Die Oberbürgermeister mehrerer Städte in NRW wie Aachen, Bonn, Köln oder Düsseldorf hatten den Angaben nach bereits im November zugesagt, jeweils 400 Kinder aufzunehmen.

Unterstützung erhielt der Aktivist nach eigenen Angaben auch von Prominenten wie der britischen Band Queen, dem Astronauten Chris Hadfield und der Schauspielerin Judi Dench. Hilfe vor Ort versuche er über Kontakte übers Internet herzustellen. Auch der Kabarettist und Musiker Helge Schneider zählt zu den Unterzeichnern der Petition