Berlin (epd). Die Berliner Notfallseelsorge arbeitet jetzt offiziell mit muslimischen Helfern zusammen. Der Kooperationsvertrag dazu wurde am 10. Januar in der Bundeshauptstadt unterzeichnet. Bei der bundesweit bislang einzigartigen Kooperation arbeiten alle Partner "inklusiv, also auf Augenhöhe" zusammen, wie der evangelische Landespfarrer für Notfallseelsorge, Justus Münster, betonte. Bei einem Einsatz spiele es keine Rolle, ob oder welchen religiösen Hintergrund ein Helfer habe.
Träger der Berliner Notfallseelsorge sind die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und das Erzbistum Berlin. In der Berliner Notfallseelsorge engagieren sich auch die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser Hilfsdienst, der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz und die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft. Die Muslimische Notfallseelsorge ist der achte Kooperationspartner.
150 ehrenamtliche Notfallhelfer
Ende vergangenen Jahres hatte zudem das Land Berlin erstmals eine finanzielle Unterstützung zugesagt. Demnach stehen der Berliner Notfallseelsorge für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt 90.000 Euro aus öffentlichen Geldern zur Verfügung.
Aktuell sind in Berlin rund 150 Frauen und Männer ehrenamtlich für die Notfallseelsorge und Krisenintervention aktiv, darunter 20 Muslime. Sie werden etwa 350 Mal pro Jahr gerufen. In Unglücksfällen betreuen die Notfallhelfer Angehörige von Opfern, aber auch Ersthelfer an Unglücksorten wie Mitarbeiter von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei sowie andere Betroffene. Alle ehrenamtlichen Notfallhelfer werden für ihren Einsatz professionell geschult.