Das Land Nordrhein-Westfalen will mit einer sogenannten "Heimat-Akademie" Ehrenamtliche unterstützen, die sich in Vereinen heimatlich oder in der Brauchtumspflege engagieren. Bis 2022 werden landesweit voraussichtlich 150 Millionen Euro für Fortbildungsveranstaltungen, unbürokratische Hilfen oder Sponsorenwerbung zur Verfügung gestellt, wie das Düsseldorfer Ministerium für Heimat und Kommunales am 8. Januar erklärte. Zunächst hatte die in Essen erscheinende "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) über das Vorhaben berichtet.

Heimat-Schecks

Wie das Heimatministerium auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) erläuterte, wird es für dieses Jahr fünf eintägige Fortbildungsveranstaltungen in verschiedenen Regionen von NRW geben. Weitere Instrumente, mit denen die Heimatförderung umgesetzt werden soll, sind sogenannte Heimat-Schecks. Für konkrete Vorhaben sollen unbürokratisch 2.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Heimat-Schecks sind auf 1.000 begrenzt.

Im Rahmen des Heimat-Fonds können nach Angaben des Ministeriums Kommunen Sponsoren einwerben und erhalten im Höchstfall 40.000 Euro aus dem Fonds. In der sogenannten Heimat-Werkstatt sind Projekte zur Identitätsstiftung vorgesehen, etwa über Arbeiten mit Künstlern. Das Heimat-Zeugnis stellt eine Unterstützung in Höhe von mindestens 100.000 Euro für prägende Bauwerke oder entsprechende Orte in der Natur dar.

"Die neue Heimat-Akademie soll Ehrenamtliche in Nordrhein-Westfalen zusammenbringen und den Austausch der besten Ideen erleichtern", erklärte Ministerin Ina Scharrenbach (CDU). Die Nachfrage der Aktiven in den 900 Heimatvereinen nach Fortbildungen sei groß, etwa zur Entwicklung von Kinder-Guides oder zur Heimatpflege am Tag des Denkmals. In NRW sind den Angaben nach rund 160.000 Menschen in rund 900 Heimatvereinen organisiert.