In Deutschland haben im vergangenen Jahr 16 Prozent mehr Menschen Gewebe gespendet als 2017. Durch die uneigennützige Entscheidung von 2.711 Betroffenen hätten 5.544 Patienten zeitnah und sicher mit Transplantaten versorgt werden könnten, teilte die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation mit Sitz in Hannover am 1. Januar mit. Die Spenden in Baden-Württemberg, im Saarland, in Thüringen und Berlin hätten sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Der Bedarf an humanen Gewebetransplantaten sei nach wie vor hoch.

Neben der Zustimmung zur Spende spiele auch das Engagement der Krankenhäuser eine entscheidende Rolle, erklärte die Gesellschaft. Nicht jede Klinik verfüge über eine eigene Gewebebank und sei in der Lage, Gewebespenden zu realisieren. Inzwischen gebe es 27 Standorte, die bundesweit mehr als 90 Kliniken versorgten. In dem offenen Netzwerk der Gesellschaft kooperierten zahlreiche Universitätskliniken sowie kommunale und konfessionelle Krankenhäuser und große Klinikverbünde, hieß es.

Insgesamt gingen bei den Spendekrankenhäusern den Angaben zufolge 35.992 Meldungen potenzieller Spender ein. Die durchschnittliche Zustimmungsquote habe bei 38 Prozent gelegen. Es gebe viel Zustimmung in der Bevölkerung. Gewebe, die nach dem Tod gespendet werden können, seien neben Augenhornhäuten, Herzklappen und Blutgefäßen auch Knochen, Sehnen, Bänder und Haut.

Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation ist nach eigenen Angaben eine unabhängige, gemeinnützige Gesellschaft, die ausschließlich von öffentlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens getragen wird. Gesellschafter sind die Medizinische Hochschule Hannover, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, das Universitätsklinikum Leipzig, die Universitätsmedizin Rostock sowie das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg.