Düsseldorf (epd). In seiner Neujahrsansprache hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) für ein Bekenntnis zu Europa geworben. Gleichzeitig warnte er vor den Folgen, die der "Brexit" auch für die Menschen in Nordrhein-Westfalen haben kann. "Großbritannien wird im März wahrscheinlich aus der EU austreten, im schlimmsten Fall ungeregelt, mit erheblichen Folgen für unsere Arbeitsplätze und viele Menschen diesseits- und jenseits des Ärmelkanals", sagte Laschet am 1. Januar laut Redetext. Die Nordsee zwischen Dover und Calais werde dann zur EU-Außengrenze.
Die Europäische Union sei nicht nur ein Garant für Frieden, Sicherheit und Wohlstand. "Europa ist gerade in unserer aus den Fugen geratenen Welt unsere Heimat der Stabilität." Freies Reisen, eine gemeinsame Währung, keine Visa und keine Schlagbäume, nannte der Ministerpräsident Errungenschaften der EU. Gerade in den Grenzregionen von NRW zu Belgien und den Niederlanden sei die freie Wahl des Wohnortes und des Arbeitsortes tägliche Praxis. Firmen profitierten vom gemeinsamen Markt ohne Zölle. Das sichere gute Arbeitsplätze.
"Wir 18 Millionen Nordrhein-Westfalen sollten die Europa-Wahl am 26. Mai zum Referendum für Europa machen", warb Laschet. Ein starkes Europa sei gut für Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam über Grenzen hinweg könnten auch Kriminalität und Terrorismus besser bekämpft werden.
Mit Blick auf die Sorge vieler Menschen angesichts der veralteten Atomkraftanlagen in Belgien warb Laschet für ein europäisches Engagement. "Wir brauchen mehr Europa, gemeinsame Standards, mehr Sicherheit."