Die ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte ihr das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband am 13. Dezember im Schloss Bellevue in Berlin. In den sieben Jahren ihrer Regierungszeit im bevölkerungsreichsten Bundesland sei Kraft von vielen Bürgern als "große Landesmutter" und "Kümmerin" wahrgenommen worden, sagte Steinmeier. Ihr Einsatz für mehr Gerechtigkeit und ihr sozial engagiertes Wirken sei über Partei- und Landesgrenzen hinaus geschätzt worden.

Kraft war von 2010 bis 2017 Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, zunächst als Chefin einer rot-grünen Minderheitsregierung. Bei vorgezogenen Neuwahlen 2012 erreichten SPD und Grüne dann eine Mehrheit im NRW-Landtag. Nach der verlorenen Landtagswahl 2017 gab Kraft ihre Parteiämter als SPD-Landesvorsitzende und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende ab und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sie ist nach wie vor Landtagsabgeordnete für ihre Heimatstadt Mülheim an der Ruhr.

Steinmeier verlieh die Auszeichnung zudem an den amtierenden hessischen Regierungschef Volker Bouffier (CDU) sowie die beiden ehemaligen Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), und Sachsen, Stanislaw Tillich (CDU). Der Bundespräsident dankte den Geehrten für ihren langjährigen politischen Einsatz. Die parlamentarische Demokratie brauche "Menschen, die bereit sind, in den demokratischen Institutionen politische Verantwortung zu übernehmen und Politik zu ihrem Beruf zu machen", unterstrich Steinmeier.