Die katholischen Missionswerke Missio Aachen und Missio München sowie das Evangelische Missionswerk (EMW) in Deutschland haben das ökumenischen Friedensgebet für 2019 veröffentlicht. Im kommenden Jahr steht die politische Lage und Diskriminierung der indigenen Völker im Nordosten Indiens im Mittelpunkt, wie Missio Aachen am 14. Dezember mitteilte. Autorin des Gebetes ist die evangelische Theologin Imtiwala Imchen. Sie leitet das Zentrum für Friedensforschung und Friedensaktionen (CCPRA) am Clark Theological College in Nagaland im Nordosten Indiens.

Nordostindien umfasst den Angaben nach die sieben Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Assam, Manipur, Meghalaya, Mizoram, Nagaland und Tripura. Dort lebten rund 45 Millionen Menschen an der Grenze zu China, Bangladesch und Myanmar in einer ethnisch und kulturell vielfältigen Region. Viele von ihnen gehörten kleinen Volksgruppen mit unterschiedlichen Sprachen und Gebräuchen an. Oft würden sie von der Zentralregierung und der indischen Mehrheitskultur schikaniert und unterdrückt, etwa durch die Ausbeutung von Bodenschätzen oder den Bau großer Staudämme. So käme es immer wieder zu Kämpfen für mehr Autonomie von Indien. Doch auch Auseinandersetzungen zwischen Stammesgruppen um die lokale Vorherrschaft sorgten für latente Spannungen, erklärte Missio.

Die Einwohner der Ebenen Assams, Tripuras und des Manipur-Tals sind demnach mehrheitlich Hindus. Daneben gibt es dort eine große muslimische Minderheit. In Nagaland, Meghalaya und Mizoram sowie der Bergregion Manipurs ist die Mehrheit der Bevölkerung christlich, wie es hieß.

Das ökumenische Friedensgebet erscheint den Angaben zufolge in einer bundesweiten Auflage von rund 200.000 Stück. Es richtet sich an Gemeinden, Religionslehrer und Betreuer von Jugendgruppen, die in Gottesdiensten, in Kirchengruppen oder im Schulunterricht das Thema Frieden behandeln wollen.