Bonn, Duisburg (epd). Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft zur Bewahrung des "Archiv für alternatives Schrifttum" (afas) in Duisburg auf. Dieses einzigartige Gedächtnis der Bürgerbewegungen müsse erhalten bleiben, erklärte der Bundesverband in Bonn. Die Landesregierung NRW plane, am 12. Dezember die Zuschüsse für dieses kulturell und historisch unverzichtbare Archiv zu streichen. Das Archiv sammelt Material der alternativen Bewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg. So seien dort die Proteste gegen die Wiederbewaffnung in den 50er Jahren dokumentiert sowie die Anfänge der Friedensbewegung oder die Proteste gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen in Bonn 1982.
Das im Jahr 1986 in Duisburg eröffnete freie Archiv sammelt nach eigenen Angaben bundesweit Material aus dem gesamten Spektrum der neuen sozialen Bewegungen. Viele Initiativen aus den linken und alternativen Bewegungen könnten wegen ihrer Struktur oder Kurzlebigkeit ihre eigene Geschichte nicht hüten, heißt es auf der Internetseite des Archivs. Spätestens wenn sie umzögen oder ihre Büros auflösen würden, gerieten ihre Sammlungen in Gefahr. Mit dem Sammeln und Erschließen dieser Materialien bewahre das Duisburger Archiv ein Stück dezentraler, lokaler und alternativer Geschichte und mache es öffentlich zugänglich. Träger ist ein gemeinnützige Trägerverein.
Die weitere Förderung des Archivs hatte auch der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) in einem offenen Brief an die Landesregierung und alle Landtagsabgeordneten gefordert.