Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet am 4. Dezember in Schloss Bellevue drei Ehrenamtliche aus Nordrhein-Westfalen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Unter dem Motto "Zukunft braucht Erinnerung" würdige er zum Tag des Ehrenamtes ihr herausragendes Engagement für die Gedenk- und Erinnerungskultur in Deutschland, kündigte das Bundespräsidialamt in Berlin an.

Aus NRW werden Heidrun Breuer aus Bergisch Gladbach, Martin Sölle aus Köln und der Duisburger Burak Yilmaz ausgezeichnet. Breuer halte als ehemalige Bewohnerin und Inhaftierte in der DDR die Erinnerung an die Unterdrückung dort lebendig, hieß es. Als Zeitzeugin erzähle sie vor allem in Nordrhein-Westfalen in Schulklassen von der erlittenen Willkür und Erniedrigung als politische Gefangene. Damit schärfe sie ein Bewusstsein für den Wert der Freiheit, erklärte das Bundespräsidialamt.

Der Kölner Sölle erhält den Angaben zufolge die Würdigung für seinen Einsatz für die Geschichte homosexueller Männer in Deutschland. Er organisiere unter anderem Stadtführungen zur schwulen Geschichte und erinnere an das Schicksal verfolgter Kölner Homosexueller.

Yilmaz aus Duisburg fahre seit 2012 jedes Jahr mit jungen Muslimen nach Auschwitz, um ihnen die Folgen von Rassismus und Antisemitismus zu zeigen. Zudem setze er sich in Duisburg mit der NS-Zeit auseinander und führe Gespräche über den Holocaust, Antisemitismus und den Nahostkonflikt, hieß es. Seine Arbeit bezeichnete das Bundespräsidialamt als wichtig und verdienstvoll, da immer mehr Menschen, unter ihnen auch Migranten, keinen familienbiographischen Berührungspunkt zur NS-Zeit hätten.

Bundespräsident Steinmeier zeichnet laut Ankündigung insgesamt 14 Frauen und 14 Männer mit dem Verdienstorden aus. Die Gewürdigten setzten sich für das Gedenken an Unrecht und Diktatur sowie für die Erinnerung an die deutsche Freiheits- und Demokratiegeschichte ein.