Die westfälische Präses Annette Kurschus hat die Arbeit des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt" gewürdigt. Das Engagement der Organisation sorge dafür, das Bewusstsein für Ungerechtigkeit in der Welt wachzuhalten, sagte die leitende Theologin zum nordrhein-westfälischen Auftakt der 60. Aktion der Hilfsorganisation am 2. Dezember in Gelsenkirchen. Es sei ein Skandal, wenn Menschen nicht das Nötigste zum Leben haben. "Täglich sterben 22.000 Menschen an Hunger", unterstrich Kurschus.

NRW-Eröffnung der Aktion "Brot für die Welt"

Die Hilfsorganisation erinnere immer wieder an die Verantwortung der Menschen und trage dazu bei, die Zusammenhänge von Flucht, Migration und Hunger zu thematisieren, sagte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen bei dem Festakt im Rathaus Gelsenkirchen. Jesus habe gezeigt, wie Teilen gehe und sich den Menschen zugewandt, denen es am Notwendigen fehle.

Die Kirchenrätin der Evangelischen Kirche im Rheinland, Anja Vollendorf, hob hervor, dass "Brot für die Welt" bei seinen Projekten auf die Hilfe zur Selbsthilfe setze. Bei der Suche nach den richtigen Lösungen würden immer Experten vor Ort eingebunden. Dabei werde auf die örtlichen Bedürfnisse eingegangen.

Nach Einschätzung des Vorstands der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, von Christian Heine-Göttelmann, wird künftig in vielen Regionen der Erde die Frage nach den Zugängen zu sauberem Wasser das vorherrschende Thema sein. In Israel erlebe man derzeit schon, dass Wasserversorgung zum vordringlichen Problem werde.

Unter dem Motto "Brot für die Welt" hatten evangelische Landes- und Freikirchen erstmals am 12. Dezember 1959 in der Berliner Deutschlandhalle zu Spenden für die weltweit Hungernden aufgerufen. Am Ersten Advent wird jährlich die neue Spendenaktion eröffnet. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto "Hunger nach Gerechtigkeit". Die bundesweite Eröffnung der 60. Spendenaktion fand in der Stuttgarter Leonhardskirche statt.