Die Evangelische Kirche im Rheinland setzt künftig stärker auf Freie Software und teilt auch eigene Programmierungen mit anderen Nutzern. Die zweitgrößte deutsche Landeskirche habe bereits viele Programmierlösungen mit Freier Software eingesetzt und von den Entwicklungen anderer profitiert, erklärte IT-Leiter Klaus Lammertz am 26. November in Düsseldorf: "Nun aber wollen wir bei uns entwickelte Programmierungen an die Allgemeinheit weitergeben." Dafür wurde die rheinische Kirche nach eigenen Angaben als erste kirchliche Einrichtung Mitglied der Open Source Business Alliance, in der rund 160 Organisationen ihre Open-Source-Programme austauschen.

Freie Programme stehen meist kostenlos zur Verfügung. Ihr Quelltext kann öffentlich eingesehen und von Dritten geändert und genutzt werden. Zu Open-Source-Programmen zählen etwa das Betriebssystem Linux, das Media-Center Kodi und der Webbrowser Firefox sowie die Textverarbeitungsprogramme OpenOffice und LibreOffice.

"Freies Teilen von Wissen"

Als Mitglied der Open Source Business Alliance stellt die Landeskirche künftig eigene Weiterentwicklungen der Gemeinschaft zur Verfügung. Konkret geht es um das Intranet der rheinischen Kirche, das alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter nutzen können und das selbst größtenteils auf Freien Programmen basiert. Zu dem Portal gehören unter anderem Mail- und Terminfindungsprogramme.

"Freies Teilen von Wissen, so wie es durch Offenlegung des Quelltextes geschieht, passt sehr gut zu unserer Haltung als Kirche", unterstrich Kirchenrat Lammertz. Die Landeskirche unterstütze die Forderung der Open-Source-Allianz, dass Ergebnisse öffentlich finanzierter Entwicklungen der Allgemeinheit frei zur Verfügung gestellt werden.

Die rheinische Landessynode hatte 2015 eine Präferenz von Open-Source-Lösungen beschlossen. Bei Neuanschaffungen oder Umstellungen wird daher geprüft, inwieweit die Anforderungen durch Freie Software abgedeckt werden.