Die Juristin Marlehn Thieme ist neue Chefin der Deutschen Welthungerhilfe. Die Mitglieder der Hilfsorganisation wählten die 61-Jährige in Berlin zur Präsidentin, wie die Welthungerhilfe am 23. November in Bonn mitteilte. Thieme löst die frühere Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) ab, die nach zehn Jahren ihr Amt bei der Hilfsorganisation aus privaten Gründen niedergelegt hat.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 8.900 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,53 Milliarden Euro gefördert.

EKD-Ratsmitglied

Marlehn Thieme ist seit 2004 Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung in Deutschland und seit 2012 dessen Vorsitzende. Die Juristin ist außerdem seit 2003 Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und leitet den ZDF-Fernsehrat. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich der privaten Stiftungen, wie es hieß.

"Hunger und Armut sind kein unabwendbares Schicksal", betonte Thieme. Sie empfinde es "als Auszeichnung, mich für die Welthungerhilfe einsetzen zu können". Sie freue sich auf eine anspruchsvolle Aufgaben. Zugleich dankte Thieme ihrer Vorgängerin Dieckmann für deren "beeindruckende Leistung".

Dieckmann selbst dankte zur Verabschiedung den "2.500 Kollegen und Kolleginnen, die mit Kraft und Engagement, mit Wissen und Innovationsfähigkeit im Inland und im Ausland in momentan 38 Ländern arbeiten". Die Welthungerhilfe habe einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Hungers geleistet.