Warmes Grubenwasser könnte nach dem Ende der letzten Steinkohlebergwerke ein wichtiger Wärmelieferant werden. Allein aus den Gruben des Ruhrgebiets könnte mit Blick auf das Jahr 2035 das warme Wasser eine Wärmemenge von rund 1.300 Gigawattstunden jährlich für die zukünftige Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stellen, teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) am 21. November in Essen mit. Die entspreche ungefähr dem Wärmebedarf von 75.000 Haushalten, lautet ein Ergebnis der Potenzialstudie "Warmes Grubenwasser".

Die Studie liefere einen Baustein zu einer möglichen Nachnutzung der unterirdischen Stollen und Gruben und zeige, wie vielfältig die Möglichkeiten im Wärmesektor sind, um CO2-Emissionen zu senken, erklärte Leonhard Thien, Geothermie-Experte der Energie-Agentur NRW. Möglich sei mit Hilfe des warmen Grubenwassers eine Einsparung von bis zu 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

Die Untersuchung verweist auf bereits realisierte Projekte der energetischen Nutzung warmen Grubenwassers. Dazu gehören in Bochum die Zeche Robert Müser oder in Bergheim der Tagebau Hambach. Dass die Nutzung von Grubenwasser auch wirtschaftlich funktionieren könne, zeigten die niederländischen Nachbarn in der Stadt Heerlen, hieß es.