Geigen, deren Besitzer von den Nationalsozialisten in Konzentrationslagern ermordet wurden oder vor dem Holocaust fliehen konnten, sind bis zum 16. November in Dortmund zu sehen und zu hören. Unter dem Titel "Violinen der Hoffnung" erklingen die Instrumente bei Konzerten, Gottesdiensten und Vorträgen, wie die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund ankündigte. 16 Exemplare werden seit 12. November in einer Ausstellung im Konzerthaus Dortmund gezeigt.

Insgesamt 70 Geigen wurden den Angaben zufolge von den israelischen Geigenbauern Amnon und Avshalom Weinstein gesammelt und restauriert. Die ehemals in den Konzentrationslagern Auschwitz, Buchenwald und Dachau gespielten Instrumente stünden für die leidvolle Geschichte ihrer Besitzer und setzten durch die Musik ein Zeichen der Hoffnung, hieß es. Vater und Sohn Weinstein schicken sie von ihrer Werkstatt in Tel Aviv aus seit 20 Jahren zu Konzerten auf der ganzen Welt, unter anderem nach Paris, New York und Cleveland. In Deutschland waren die "Violinen der Hoffnung" erstmals 2015 während eines Konzerts der Berliner Philharmoniker zu hören.

Am 10. November und 11. November wurden in Dortmund die Geigen in Gottesdiensten in der katholischen Propsteikirche und der evangelischen St.-Reinoldi-Kirche gespielt. Konzertlesungen mit Vorträgen von Amnon und Avshalom Weinstein werden während der Veranstaltungswoche in der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund, der Technischen Universität Dortmund und im Orchesterzentrum NRW angeboten. Die Dortmunder Philharmoniker bringen die Violinen bei Konzerten am 13. und 14. November zu Gehör. Außerdem wird es ein mehrtägiges Programm für Schulen geben.