Das Recherchezentrum Correctiv startet ein Netzwerk für "kollaborativen Lokaljournalismus" in Deutschland. Das Projekt mit dem Titel "Correctiv.Lokal" wird von der Rudolf-Augstein-Stiftung ermöglicht und dem Bureau of Investigative Journalism aus Großbritannien unterstützt, wie das in Essen und Berlin ansässige Recherchezentrum am 30. August mitteilte. Correctiv.Lokal wolle Recherchen stärken, die für die Bürger vor Ort relevant sind und eine nationale Bedeutung haben. Leiter von Correctiv.Lokal wird Justus von Daniels, der bislang Investigativreporter bei Correctiv war.

Für das neue Netzwerk werde derzeit "eine innovative journalistische Infrastruktur" aufgebaut, in der Lokaljournalisten, Blogger und Fachexperten in einem Netzwerk gemeinsam an Recherchen arbeiten und individuell veröffentlichen, hieß es. Correctiv.Lokal definiert den Angaben zufolge relevante Themen, analysiert umfangreiche Datensätze und legt Datenbanken an. Diese stellt es den Partnern vor Ort zur Verfügung, damit sie daraus konkrete Geschichten in ihren jeweiligen Medien entwickeln können.

Als erstes Projekt wird das Netzwerk eine umfassende Bürgerrecherche zum Wohnungsmarkt auf lokaler Ebene koordinieren. Um den Wohnungsmarkt transparenter zu machen, hat Correctiv bereits mit dem "Hamburger Abendblatt" in einem Pilotprojekt unter dem Titel "Wem gehört Hamburg?" Daten erhoben und ausgewertet. Correctiv.Lokal soll eine redaktionelle Infrastruktur bereitstellen, die dieses Projekt in weiteren Städten ermöglicht.