Papst Franziskus hat zur Überraschung der Hochzeitsgäste in einer frühchristlichen Kirche im Vatikan ein junges Paar getraut. Das Kirchenoberhaupt sei ohne Absprache mit dem vorgesehenen Priester an dessen Stelle getreten und habe die Ehe zwischen einem jungen Schweizergardisten und einer Brasilianerin, die in den Vatikanischen Museen arbeitet, geschlossen, berichtete der Nachrichtendienst Vaticannews am 16. Juli. Einzig das Paar war demnach eingeweiht, bewahrte jedoch gegenüber dem Priester und den Gästen Stillschweigen.

Die kirchliche Trauung fand in der Kirche des heiligen Stefan von Abessinien statt, einer frühmittelalterlichen Kirche hinter der Apsis des Petersdoms, wenige Meter vom Gästehaus Santa Marta entfernt, in dem der Papst wohnt.

Päpste nehmen selten Trauungen vor. Franziskus hatte auf dem Rückflug von seiner Chilereise im vergangenen Januar in 10.000 Metern Höhe spontan eine Ehe zwischen zwei Flugbegleitern geschlossen. Sie hatten ihm von ihren Heiratsplänen erzählt, die sie nach längerem Zusammenleben geschmiedet hatten. Zuvor hatte Franziskus 2014 im Petersdom mehrere römische Paare getraut.