Die Zahl der Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen soll sich im kommenden Schuljahr auf 1.193 verdoppeln. Nach den Sommerferien sollen weitere 600 Fachkräfte in den Klassen eins bis drei, der sogenannten Schuleingangsstufe, zum Einsatz kommen, erklärte das Schulministerium am 12. Juni in Düsseldorf. Damit werde den Grundschulen eine wichtige Unterstützung für die systematische, individuelle und präventive Förderung gegeben, erklärte Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP).

Schulministerin: Fachkräfte unterstützen Kinder individuell

Die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (12. Juni) hatte zuerst unter Berufung auf einen Erlass des NRW-Schulministeriums von Ende Mai von den zusätzlichen Stellen berichtet. Ziel sei es, die Grundschullehrer zu unterstützen.

"Die Kinder kommen mit unterschiedlichsten Voraussetzungen in die Schule", erklärte Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP). Manche hätten bereits erste Erfahrungen mit dem schulischen Lernen gemacht, während andere noch individuelle Unterstützung bräuchten. Wie das Ministerium weiter erklärte, ermitteln die Sozialpädagogen den Lernstand der Kinder und erstellen bei Bedarf individuelle Förderpläne, so dass die Kinder dem Unterricht besser folgen können. Laut "Rheinischer Post" sollen so die Motorik, Sprache, mathematische Bildung, sozialemotionale Kompetenz, Konzentration und Leistungsbereitschaft gestärkt werden. Einen Grundschullehrer könnten die Fachkräfte aber nicht ersetzen.

Die Lehrergewerkschaft GEW in NRW, die bereits für die Fachkräfte der Erzieher und Sozialpädagogen eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet hat, kritisierte, dass diese schlechter bezahlt würden als angestellte, nicht verbeamtete Lehrer. Zudem herrsche ein Mangel an Erziehern und Sozialpädagogen. Man sei daher skeptisch, ob diese neuen Stellen tatsächlich besetzt werden könnten, sagte die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer der "Rheinischen Post".