Die neue Jahresausstellung im Händel-Haus in Halle stellt den Kunsthistoriker Oskar Hagen (1888-1957) in den Mittelpunkt. Unter dem Titel "Meine Seele sieht im Hören - Händels Opern, Oskar Hagen und die Bildkraft der Musik" ist die Ausstellung ab Samstag zu sehen, wie die Stiftung Händel-Haus am 21. Februar in Halle mitteilte. Hagen gilt als Begründer der Händel-Opernrenaissance vor 100 Jahren in Göttingen.

Nachdem Händels Opernschaffen fast 180 Jahre lang in den Musiktheatern in Vergessenheit geraten war, wagte der Dirigent und Musikwissenschaftler Hagen 1920 gemeinsam mit einem Laienorchester das Experiment einer szenischen Aufführung der Händel-Oper "Rodelinda" in Göttingen. Dabei stieß er auf ein begeistertes Publikum. Hagen war von 1913 bis 1918 in Halle tätig und lernte dort laut der Stiftung Händels Musik kennen. Für die Göttinger Inszenierung konnte er Paul Thiersch (1879-1928) gewinnen, den Leiter der Kunstgewerbeschule Halle, der die expressionistische Ausstattung schuf.

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich den Angaben zufolge dem Vergleich und Austausch zwischen Musik und bildender Kunst. Händel selbst sei ein Kunstkenner und Sammler gewesen. Historische Bühnenbilder und Grafiken, eindrucksvolle Gemälde und Notendrucke, originale Musikinstrumente und Musik sollen Anregungen zu einem Thema geben, "das die Künste und die Sinne verschmelzen lässt", so die Stiftung. Gezeigt wird die Jahresausstellung bis zum 10. Januar 2021. Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren.