Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat eine Stärkung der Gedenkstätten im Bundesland angekündigt. Im Nachtragshaushalt werde es zusätzliche Mittel für den Schutz jüdischen Lebens und die Stärkung der Gedenkstätten geben, erklärte Schüle. "Juden werden wieder auf unseren Straßen angegriffen, rechtsextremistische Hassverbrechen wie aktuell in Hanau nehmen zu und in aller Öffentlichkeit wird unverhohlen Geschichtsrevisionismus betrieben", sagte sie am 20. Februar in Potsdam. Die Erinnerung an die NS-Verbrechen sei deshalb heute wichtiger denn je.

Die zusätzlichen Mittel im Nachtragshaushalt seien zwar erfreulich, reichten aber nicht, betonte Schüle: "Wir brauchen eine stärkere Vernetzung aller Akteure, klare Handlungslinien, verlässliche Informationsketten und konkrete Ansprechpartner zum Schutz der Gedenkstätten vor rechtsrevisionistischen Provokationen und Geschichtsklitterung." Auch der Bund müsse dabei zur Seite stehen.

Brandenburg fördert die Arbeit der Gedenkstätten den Angaben zufolge in diesem Jahr mit rund 3,5 Millionen Euro. Schüle hatte sich am Donnerstag mit Verfassungschef Jörg Müller, dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, den Leiterinnen und Leitern aller Gedenkstätten des Landes sowie Vertreterinnen und Vertretern weiterer Einrichtungen und Historikern getroffen. Thema des Austauschs waren unter anderem Formen des Gedenkens und der historisch-politischen Bildung angesichts erstarkender rechtsrevisionistischer Strömungen.