Die Stiftung Händel-Haus in Halle hat eine wertvolle Handschrift von Georg Friedrich Händels (1685-1759) "Messiah" aus dem 18. Jahrhundert angekauft. Bei der als verschollen geglaubten Partitur-Handschrift des Händel-Oratoriums handele sich um ein bedeutendes Dokument der Rezeptionsgeschichte Händel’scher Musik, wie die Stiftung Händel-Haus in Halle mitteilte. Sie entstand als italienische Übersetzung und Bearbeitung "Il Messia" für Aufführungen des Oratoriums in Florenz zwischen 1768 und 1772.

Die Partitur-Handschrift umfasst den Angaben zufolge 102 Blätter. Das Büttenpapier und der marmorierte Einband stammten offensichtlich aus der Entstehungszeit. Die Partitur könne nun wissenschaftlich ausgewertet und erschlossen werden, hieß es. Die Stiftung Händel-Haus ist derzeit nach eigenen Angaben auch in Gesprächen mit verschiedenen Institutionen, um eine zukünftige Aufführung zu realisieren.

Die Stiftung habe "eine der umfassendsten und äußerst bedeutendsten Noten-Sammlungen, in der sich die Rezeptionsgeschichte der Händel’schen Musik widerspiegelt", sagte der Direktor der Stiftung Händel-Haus, Clemens Birnbaum. Die nun neu erworbene Partitur-Handschrift sei dabei eines der wertvollsten Objekte dieser Sammlung.

Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) bezeichnete die Partitur-Handschrift als schützenswertes Kulturgut. Das Dokument wurde am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert.