Mit einem Festakt hat das Land Mecklenburg-Vorpommern am 16. Oktober in Waren (Müritz) "30 Jahre friedliche Revolution" gefeiert. Die Kleinstadt war ausgewählt worden, weil dort am 16. Oktober 1989 unter dem Motto "Eine Hoffnung lernt laufen" die erste Demonstration mit damals 400 Teilnehmern im Nordosten erfolgte.

Sie habe allergrößten Respekt vor allen, die im Herbst 1989 und in den Jahren zuvor für Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Reisefreiheit, Demonstrationsfreiheit und freie Wahlen eintraten, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in ihrem vorab verbreiteten Grußwort in der Marienkirche. Sie hätten Freiheit und Demokratie erkämpft. "Wir haben allen Grund, den Bürgerinnen und Bürgern zu danken, die damals auf die Straße gegangen sind und mutig Veränderungen eingefordert haben."

Den Festvortrag hielt der Theologe und SPD-Politiker Markus Meckel. Die friedliche Revolution sei eine mitteleuropäische Revolution gewesen, sagte Meckel laut Redemanuskript. Man könne an sie nicht angemessen erinnern, ohne den Zusammenhang mit Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion anzusprechen. Deshalb gehörten diese europäischen Nachbarn eigentlich zu jeder Feier des Mauerfalls als Gäste dazu.

Vor dem Festakt gab es einen ökumenischen Gottesdienst in der Georgenkirche mit anschließender Kerzen-Demonstration zum Markt. Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, sagte in ihrer Predigt, heute müssten Freiheit und Menschenrechte in der Demokratie vor ihren Gegnern geschützt werden.