Die Berliner Stadtmission hat am 18. Oktober mit dem Bau ihres "Zentrums am Zoo" begonnen. Für Betroffene von Armut und Obdachlosigkeit soll bis zum nächsten Sommer auf 500 Quadratmetern in den Katakomben des Bahnhofs Zoo ein breitgefächertes Angebot für soziale und psychiatrische Beratungen entstehen, wie die Stadtmission in der Bundeshauptstadt ankündigte.

Die Baukosten werden mit rund 2,4 Millionen Euro angegeben. Die Fertigstellung wird für Frühsommer 2020 angestrebt. Die Deutsche Bahn stellt für 25 Jahre kostenlos die Räumlichkeiten zur Verfügung. Fördergelder kommen unter anderem von der Deutschen Klassenlotterie.

Die Bauarbeiten begannen in Anwesenheit von Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) mit dem symbolischen Einriss einer Mauer in den Räumen der ehemaligen Polizeistation. Nach Fertigstellung des neuen Zentrums sollen auch Räume für Begegnungen zur Verfügung stehen. Dort könnten sich Interessierte interaktiv zu den Themen Armut und Obdachlosigkeit informieren.

Die Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo versorgt täglich zwischen 500 und 700 Obdachlose mit Kleidung und Lebensmitteln und bietet Waschmöglichkeiten in einem sogenannten Hygienezentrum. Schätzungen zufolge leben in der Bundeshauptstadt zwischen 5.000 und 6.000 Menschen sichtbar auf der Straße. Das Zentrum wird den Angaben zufolge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender unterstützt.