Die berühmte wie einzigartige Bibliothek des letzten, 1563 verstorbenen Naumburger Bischofs Julius Pflug wird untersucht, restauriert und anschließend digitalisiert. Die damit verbundene weitere Nutzung sowie ihre Bewahrung für die Nachwelt mache eine Förderung durch die Kulturbeauftragte des Bundes und der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) möglich, teilten die Vereinigten Domstifter am 24. September in Naumburg mit.

Zunächst müssten die Schadensbilder an den Büchern beschrieben und anschließend Zielvorgaben zur Restaurierung definiert und diese vorbereitet werden. Nach den eigentlichen Konservierungsarbeiten sollen die Bücher digitalisiert werden, um sie für die Öffentlichkeit und die Forschung besser zugänglich zu machen, hieß es.

Die Privatbibliothek von Pflug umfasste den Angaben zufolge ursprünglich rund 1.000 Bände beziehungsweise fast 2.000 Drucke. Als Teil seines beweglichen Erbes habe der Bischof die Büchersammlung in Zeitz hinterlassen. Sie sei das Ergebnis einer gezielten Sammeltätigkeit, die sich über nahezu fünf Jahrzehnte erstreckte, so die Vereinigten Domstifter.

Die heute noch erhaltenen knapp 900 Bände mit circa 1.700 Drucken stellten eine für die Zeit hochmoderne, alle Wissensbereiche abdeckende Sammlung dar, die von einer der zentralen Persönlichkeiten des Reformationszeitalters zusammengetragen worden seien, erklärten die Domstifter abschließend.