Die verheerenden Waldbrände im Amazonas-Regenwald sind nach Behördenangaben in den vergangenen vier Wochen um fast ein Viertel zurückgegangen. Im August war noch der Ausbruch von knapp 31.000 Feuern in der gesamten Amazonas-Region registriert worden, wie die Umweltbehörde Ibama am 28. September laut der Tageszeitung "Estado de São Paulo" mitteilte. Eine Zahl für September nannte die Behörde aber noch nicht.

Mit dem Einsatz der Streitkräfte konnten den Angaben zufolge weitere große Waldbrände verhindert und ein Teil der Feuer gelöscht werden. Im Amazonas-Gebiet wüten die schwersten Waldbrände seit 21 Jahren.

Indes nahm die illegale Abholzung des Regenwaldes im August weiter zu. Nach Angaben des brasilianischen Weltrauminstitutes Inpe wurde in dem Monat eine Fläche von 1.702 Quadratkilometern abgeholzt. Im Juli waren es 526 Quadratkilometer. Die Wissenschaftler von Inpe warnen vor einer weiteren Zunahme der Vernichtung des Regenwaldes: Insgesamt habe die Abholzung in den vergangenen zwölf Monaten um etwa 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen.

Brandrodung

Nach Meinung von Experten besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen der illegalen Abholzung des Amazonas und dem Ausbruch der Waldbrände. Sie gehen davon aus, dass die meisten Feuer durch Brandrodung in abgeholzten Gebieten entstanden.

Der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat immer wieder den Erkenntnissen der Inpe-Wissenschaftler widersprochen und die Waldbrände im Amazonas-Gebiet als normal bezeichnet. Bei seinem Auftritt vor der UN-Vollversammlung vor wenigen Tagen in New York warf er den Medien vor, Falschnachrichten über den Amazonas zu verbreiten und einen "Informationskrieg" zu führen. Erst nach massivem internationalen Druck hatte Bolsonaro Anfang August die Streitkräfte zur Brandbekämpfung in die Amazonas-Region geschickt. Internationale Hilfe im Kampf gegen die Waldbrände lehnte er ab.