Wermsdorf (epd). Sachsens größtes Rokoko-Schloss Hubertusburg in Wermsdorf (Landkreis Nordsachsen) hat erstmals seit sechs Jahren wieder seine Tore für Besucher geöffnert. In einer Doppelausstellung mit mehr als 100 Kunstwerken und einer 360-Grad-Videoinstallation wird seit 28. April zur Wiederentdeckung des "verlorenen sächsischen Rokoko" eingeladen, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) erklärten. Die Ausstellungen sind bis zum 6. Oktober zu sehen.
Die SKD-Ausstellung "Friedrich August und Maria Josepha" thematisiert die Hochzeit des sächsischen Kurprinzen mit der österreichischen Kaisertochter im Jahr 1719. Die prunkvolle, einmonatige Hochzeitsfeier sei die größte in der sächsischen Geschichte gewesen. Die Ausstellung führt den Besucher mit mehr als 100 Kunstwerken und Zeitdokumenten des sächsischen Rokoko in den höfischen Alltag des Paares. Zu sehen sind unter anderem prächtiges Silber und Porzellan, eine bemalte königliche Sänfte, Musikinstrumente, Kostüme und Jagdgegenstände.
Die zweite Ausstellung unter dem Titel "Es war die Hochzeit des Jahrhunderts" widmet sich der Geschichte des Gebäudes selbst, das den Angaben nach zu den größten Jagdschlössern Europas gehört. Dazu werden auch die noch unsanierten Räume des Schlosses bespielt. Über eine 360-Grad-Bildschirmpräsentation wird der einst prächtige Hubertussaal wieder sichtbar gemacht. Die verlorene Pracht des 18. Jahrhunderts und des sächsischen Rokokos seien dank der aufwendigen digitalen Animation wieder zu erahnen, hieß es. Die Ausstellung wird von der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH gestaltet.