Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt seit 25. April eine Fotoausstellung zur afroamerikanischen Identität. Unter dem Titel "The Black Image Corporation" werden in den nächsten drei Monaten unter anderem zehn großformatige Abzüge und mehr als 110 Fotos präsentiert, auf denen meist dunkelhäutige Frauen, Schauspielerinnen und Models sowie andere Protagonisten der Community abgebildet sind, wie der Gropius Bau in Berlin mitteilte. In der "kraftvollen Bildsprache" stehe die "Schönheit und Black Femal Power" im Mittelpunkt, hieß es weiter. Konzipiert wurde die Ausstellung vom US-amerikanischen Konzeptkünstler Theaster Gates.

Gezeigt werden vor allem Arbeiten der beiden US-amerikanischen Pressefotografen Moneta Sleet Jr. (1926-1996) sowie Isaac Sutton (1923-1995). Sleet erhielt 1969 als erster Afroamerikaner den Pulitzerpreis. Er fotografierte unter anderem den jungen Muhammad Ali, Stevie Wonder, Billie Holiday sowie zahlreiche Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung wie Martin Luther King Jr. und Malcom X.. Sutton war ein renommierter Modefotograf in Los Angeles.

Die Ausstellung basiert den Angaben zufolge auf dem mehrere Millionen Fotos umfassenden Archiv der Johnson Publishing Company. Mit den Zeitschriften "Ebony" und "Jet" habe der Verlag maßgeblich zur Gestaltung der ästhetischen und kulturellen Sprache der gegenwärtigen afroamerikanischen Identität beigetragen, hieß es weiter. Beide Magazine hätten es sich zur Aufgabe gemacht, positive Alltagsereignisse zu würdigen und die komplexen Realitäten von Afroamerikanern in der Nachkriegszeit abzubilden. "Ebony" und "Jet" seien damit zu zwei der wichtigsten Plattformen für die Darstellung und die Auseinandersetzung mit Themen aus der Perspektive dunkelhäutiger Menschen geworden.