Die Wolfspopulation in Sachsen-Anhalt wächst. Wie das Landesamt für Umweltschutz am 25. April in Halle mitteilte, wurden drei neue Wolfsrudel und ein neues Wolfspaar nachgewiesen. Ein neues Wolfsrudel lebe seit mindestens 2018 im Steckby-Lödderitzer Forst zwischen Aken und Barby. Das habe das Wolfskompetenzzentrum (WZI) anhand von DNA-Proben bereits im März nachweisen können.

Erste Hinweise auf Wölfe habe es in den angrenzenden Gebieten Mosigkauer und Kühnauer Heide bereits 2016 gegeben, teilte das Landesamt weiter mit. Seitdem wurde das Gebiet beobachtet. Mit Hilfe von Fotofallen und der DNA-Analyse wurden nun das männliche Elterntier sowie zwei ebenfalls männliche Welpen, geboren im Mai 2018, bestätigt. Ein weiteres Nachwuchstier wurde im Dezember tot aufgefunden, es starb vermutlich an einer Lungenentzündung.

Zwei weitere Rudel wurden den Angaben zufolge in der Altmärkischen Höhe und der Stresower Heide nachgewiesen. Ein weiteres Wolfspaar sei bei Tangerhütte unterwegs, diese beiden Tiere hätten bislang keinen Nachwuchs.

Ende 2019 wird der neue Monitoringbericht für 2018/2019 veröffentlicht, in den die neuen Erkenntnisse einfließen sollen. Eine genaue Zahl der aktuellen Rudel lässt sich noch nicht benennen, weil auch Tiere wieder abgewandert sein könnten. Der letzte Monitoringbericht für 2017/2018 ging noch von 92 Wölfen im Land aus und registrierte zwölf Rudel, eins davon war grenzübergreifend zu Brandenburg unterwegs. Hinzu kamen zwei Paare, die ebenfalls grenzübergreifend in Richtung Niedersachsen und Sachsen unterwegs waren. Seit 2008 sind die streng geschützten Wölfe in Sachsen-Anhalt wieder heimisch.

Die Behörde wies darauf hin, dass es sehr unwahrscheinlich sei, einem Wolf beim Spaziergang zu begegnen, da die Tiere dämmerungs- und nachtaktiv sind. Ein Zusammentreffen sei selten, aber generell möglich. Man sollte dann nicht auf den Wolf zugehen und dürfe ihn auf keinen Fall anlocken oder füttern. Hunde sollten in Wolfsgebieten grundsätzlich an der Leine gehalten werden.