Nach der Blockade eines Baggers im Braunkohletagebau Vereinigtes Schleenhain nahe Leipzig ist am 23. Februar auch die letzte Besetzerin aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Das sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Zuvor hätten mehrere Unterstützer mit einer Mahnwache für die Freilassung der Aktivistin demonstriert. Weitere Angaben machte die Polizeisprecherin nicht.

Die Aktivistengruppe erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter, die junge Frau habe ihre Identität der Polizei gegenüber nicht preisgegeben. Weiter hieß es: "Wir sind super froh, dass alle vier Aktivisti nun wieder in unseren Armen sind."

Am Mittwochmorgen hatten insgesamt zwei Frauen und zwei Männer in dem Tagebau südlich von Leipzig einen Braunkohlebagger erklommen und ein Transparent aufgehängt. Nach rund vier Stunden beendete die Polizei die Aktion und nahm die Besetzer in Gewahrsam. Einer von ihnen war bereits am 20. Februar entlassen worden, zwei weitere am Donnerstag. Der Betreiber des Tagebaus, die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (Mibrag), erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.

Im Internet hatte sich eine Gruppe unter dem Namen "Reisegruppe Digger" zu der Störaktion bekannt. Zur Begründung hieß es unter anderem, man wolle sich mit in Brandenburg in Untersuchungshaft sitzenden Besetzern solidarisieren. Dort waren vor zweieinhalb Wochen ebenfalls Bagger in zwei Tagebauen besetzt worden. Insgesamt 18 Aktivisten waren zwischenzeitlich in U-Haft genommen worden, weil sie ihre Identitäten nicht preisgeben wollten.