In Sachsen sind Ende 2018 insgesamt 13.000 im Asylverfahren befindliche Flüchtlinge untergebracht gewesen. Mit etwa 4.500 waren knapp zwei Drittel von ihnen in einer zentralen Unterkunft untergebracht, etwa 8.500 lebten dezentral in angemieteten Wohnungen. Das geht aus einer am 19. Februar in Dresden veröffentlichten Antwort von Landesinnenminister Roland Wöller (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im sächsischen Landtag hervor.

Die Zahlen zeigten, dass sich die Wohnsituation von Asylsuchenden nicht verbessert habe, kritisierte die flüchtlings- und migrationspolitische Sprecherin der Fraktion, Juliane Nagel. "Obwohl die Zahl der Menschen, die in Sachsen Schutz suchen, weiter sinkt, stagniert die Zahl derer, die in Sammelunterkünften untergebracht werden", sagte sie.

Mit Blick auf die Unterbringung sprach die Politikerin außerdem von einer "bemerkenswerten Diskrepanz" zwischen den einzelnen Landkreisen. So waren laut Innenministerium zum Stichtag 31. Dezember im Vogtlandkreis mit rund 96 Prozent und im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 90 Prozent besonders viele Asylbewerber dezentral in Wohnungen untergebracht. Auf besonders niedrige Quoten kamen demnach die Landkreis Görlitz (39 Prozent), Leipzig (38 Prozent) und Bautzen (23 Prozent).

"Wir bleiben dabei: Die Unterbringung von Menschen in Gemeinschaftsunterkünften sollte die Ausnahme in Notsituationen sein", erklärte Nagel. In der Regel sollten Flüchtlinge möglichst schnell in eigene Wohnungen ziehen können, fügte sie hinzu. Eine eigene Wohnung sei unabdingbare Basis für gleichberechtigte Teilhabe und gelingende Integration. Das Leben in Sammelunterkünften mache hingegen auf Dauer krank und leiste Konflikten Vorschub. Das Innenministerium müsse die Kommunen daher "ermutigen und in die Lage versetzen, Geflüchtete schnell in eigenen Wohnraum zu bringen", betonte die Politikerin.