Der Braunschweiger Oberlandeskirchenrat Hans-Peter Vollbach wird neuer Präsident des sächsischen Landeskirchenamtes. Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens wählte den 47-jährigen Juristen am 26. Januar im dritten Wahlgang mit denkbar knapper Mehrheit ins Amt. Vollbach erhielt 38 der insgesamt 75 abgegebenen Stimmen. Auf den 45-jährigen Mitbewerber Friedrich Nollau von der Verbundnetz Gas AG in Leipzig entfielen 37 Stimmen. Stimmenthaltungen gab es keine.

Wann der gebürtige Sachse Vollbach sein neues Amt antritt, ist noch offen. Sein Vorgänger im Präsidentenamt, Johannes Kimme, geht zum 31. Juli in den Ruhestand. Zwei weitere Kandidaten, die 46-jährige Dresdner Oberlandeskirchenrätin Jördis Bürger und der 52-jährige Stephan Gerstenberg, Referatsleiter im sächsischen Finanzministerium, traten nach den ersten Wahlgängen nicht mehr an.

Unmittelbar nach der Wahl bedankte sich Vollbach bei der Synode für das Vertrauen. Es sei sich - nicht zuletzt wegen des knappen Ergebnisses - bewusst, welche Verantwortung auf ihm laste, sagte er: "Ich will im Ringen um die Kirche überzeugen." Der Jurist war als Kandidat für das Präsidentenamt von der sächsischen Kirchenleitung vorgeschlagen worden.

Vollbach studierte Rechtswissenschaften in Leipzig und Jena. Er war bereits zwischen 2004 und 2006 Referent im Landeskirchenamt in Dresden. Als Jurist vertritt der Präsident des Landeskirchenamtes die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens rechtlich nach außen. Seine Amtszeit dauert höchstens zwölf Jahre.