Das Interesse an den Stasiakten ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Nach Angaben der Stasi-Unterlagenbehörde (BStU) wurden bis Ende November 42.761 Anträge auf persönliche Akteneinsicht gestellt. Das waren knapp 3.600 Anträge weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (46.354). Endgültige Zahlen für 2018 lägen aber erst im Januar vor, sagte Behördensprecherin Dagmar Hovestädt dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die meisten Anträge wurden bis Ende November in Berlin (13.437) und Sachsen (10.187) gestellt. Die wenigsten Ersuche gab es in Brandenburg mit 2.056 Anträgen. In Thüringen gingen 6.535, in Sachsen-Anhalt 5.414 und in Mecklenburg-Vorpommern 5.132 Anträge auf Akteneinsicht bei den Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde ein. Seit der Möglichkeit auf persönliche Akteneinsicht Anfang 1992 wurden bislang rund 3,2 Millionen sogenannte Bürgeranträge gestellt.

Neben Privatleuten können auch Wissenschaftler und Journalisten Einsicht in die Akten beantragen. Diese Zahlen werden gesondert aufgeführt.

Das Stasi-Unterlagen-Archiv ist derzeit noch auf 13 Standorte verteilt. In der Summe finden sich dort den Angaben zufolge mehr als 111 Kilometer Stasi-Akten. Davon sind etwa 43 Kilometer Material aus dem Ministeriumsstandort Berlin und etwa 68 Kilometer Material aus den früheren Bezirksverwaltungen der Staatssicherheit.

In den kommenden Jahren sollen die Aktenbestände in das Bundesarchiv überführt werden, aber weiterhin für alle zugänglich bleiben. Geplant ist, in jedem ostdeutschen Land ein Archivstandort zu erhalten.