Bei den Gebühren für die Betreuung von Vorschulkindern in Kindertagesstätten gibt es in Deutschland laut einer Studie große Unterschiede. Wie eine am 2. Januar vorgelegte Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ergab, gleicht die Höhe der Elternbeiträge im bundesweiten Vergleich einem "Flickenteppich". Wie viel Geld Eltern für einen Kita-Platz ausgeben müssten, hängt demnach stark vom Wohnort ab. Bund und Länder ließen den Kommunen viel Spielraum bei der Gestaltung der Gebührenordnungen, zudem unterschieden sich die gesetzlichen Vorgaben der Bundesländer stark, hieß es.

In der Studie hat das IW die Gebührenordnungen der 26 größten deutschen Städte mit mehr als 250.000 Einwohnern sowie aller Landeshauptstädte untersucht. Berlin hat den Angaben zufolge die Kita-Gebühren komplett abgeschafft, in Rheinland-Pfalz müssen Eltern nur für Kinder unter zwei Jahren zahlen. In Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ist dagegen auch das letzte Kindergartenjahr kostenpflichtig.

Auch zwischen Nachbarstädten gibt es mitunter deutliche Unterschiede bei den Gebühren. Ein Paar, das in Köln 50.000 Euro brutto pro Jahr verdient und ein anderthalbjähriges Kind 35 Stunden in der Woche betreuen lässt, zahlt dafür im Schnitt 298 Euro monatlich. In Düsseldorf würde dasselbe Paar laut Studie nur 125 Euro bezahlen. Die Gebühren seien zudem in vielen Städten nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt. Aber auch bei der Staffelung gebe es deutliche Differenzen: So verlangt etwa Duisburg den maximalen Elternbeitrag schon ab einem Bruttoeinkommen von 75.000 Euro, Münster dagegen erst ab 150.000 Euro.

Um die Gebühren in Deutschland zu vereinheitlichen, spricht sich der Studienautor und IW-Ökonom Wido Geis-Thöne für ihre komplette Abschaffung aus. Nur so würde niemand mehr benachteiligt, erklärte er. Allerdings müssten dann im Gegenzug die Zuschüsse der Länder und die Bundes erhöht werden. Städte und Gemeinden seien auf diese finanzielle Unterstützung angewiesen, da sie ansonsten nicht in der Lage seien, die Betreuung weiter zu verbessern und neue Plätze zu schaffen.