Thüringen hat im Jahr 2017 erstmals mehr als eine Milliarde Euro (1.040.600.000) für die Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik vom 3. Januar ist das ein Plus von 65,4 Millionen Euro (6,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Knapp drei Viertel der Auszahlungen aus den Kassen von Land und Kommunen (736,8 Millionen Euro beziehungsweise 70,8 Prozent) seien für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und weitere 303,8 Millionen Euro (29,2 Prozent) für Einzel- und Gruppenhilfen ausgegeben worden.

Das Gros der Auszahlungen der öffentlichen Hand im Bereich der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sei mit 665,7 Millionen Euro beziehungsweise rund 90 Prozent auf Tageseinrichtungen für Kinder entfallen. Im Jahr 2016 lagen diese Ausgaben noch bei 628,8 Millionen Euro. Weitere 19,7 Millionen Euro seien an Einrichtungen der Jugendarbeit geflossen. Das sei ein Anstieg um eine Million Euro und 5,3 Prozentpunkte.

Ausgabenschwerpunkt im Bereich der Einzel- und Gruppenhilfen war den Angaben zufolge wie bereits in den vergangenen Jahren die Hilfe zur Erziehung. Mit 165,7 Millionen Euro habe dieser Anteil knapp 55 Prozent ausgemacht (2016: 151,2 Millionen Euro). Bezogen auf die Bevölkerung Thüringens seien 2017 je Einwohner durchschnittlich 442 Euro für die Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben worden (2016: 410 Euro).