Das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben präsentiert seit 7. Mai die Sonderausstellung "Wissen und Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen". Im Mittelpunkt der Schau stehen mit Kaiser Otto II., seiner Gattin Theophanu, dem Mönch Heimerad und dem heiligen Benedikt vier Menschen der europäischen Kulturgeschichte, wie die Organisatoren mitteilten. Für die europäische Geschichte des Mittelalters habe Memleben eine herausragende Bedeutung. Als Schicksalsort und Machtzentrum deutscher Kaiser und Könige sei der Ort weltberühmt geworden, hieß es.

Die Sonderausstellung, die bis zum 15. Oktober zu sehen sein wird, erzählt von der Ankunft des Benediktinerordens im Unstruttal und von den Impulsen für die Kulturlandschaft. Zu sehen sind auf etwa 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche 60 Objekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das älteste Exponat ist eine Scheibenfibel aus dem 7. Jahrhundert aus dem Erfurter Stadtmuseum. Dabei handelt es sich um eine Gewandspange zum Verschluss von Frauenkleidung, die mit aufwändigen Ziermustern und einem griechischen Kreuz als Zeichen des christlichen Glaubens geschmückt ist.

Das größte Objekt, das ausgestellt wird, ist ein hölzernes Beweinungsrelief aus der Zeit um 1500 aus dem Bestand der Dorfkirche St. Martin in Memleben. Zudem werden eine Schinkelzeichnung von Memleben aus dem Jahr 1833 sowie eine neugotische Hostienmonstranz aus dem Kloster Marienbek in Badersleben gezeigt. Weitere Exponate sind die Lorscher Annalen (um 835), das Reichenauer Schülerheft (9. Jahrhundert) aus dem Kloster St. Paul im österreichischen Lavanttal und die Benediktsregel (nach 799) aus dem Kloster St. Gallen in der Schweiz.

Die Ausstellung ist ein Beitrag zum 25. Jubiläum des Tourismus-Netzwerkes "Straße der Romanik". Die Schirmherrschaft haben Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, Reiner Haseloff (CDU), sowie der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige übernommen. Die Ausstellung wird am Sonntag um 14 Uhr eröffnet. Dazu wird auch Ministerpräsident Haseloff erwartet und ein Grußwort sprechen.

Das Kloster Memleben war eine der frühesten benediktinischen Klostergründungen in Mitteldeutschland und Sterbeort von König Heinrich I. (936) und von Kaiser Otto des Großen (973).