Sachsen-Anhalt feiert das 25-jährige Bestehen der Tourismus-Route "Straße der Romanik" mit einer Festwoche und zahlreichen Veranstaltungen. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) sprach am 4. Mai in Magdeburg mit Blick auf die Route von einem Bestseller, mit dem sich vor allem Kulturtouristen mit der Romanik vertraut machen können. "Sachsen-Anhalt präsentiert sich als prachtvolle Romanik-Schatzkammer." Das Land habe einen "unglaublich kulturellen Reichtum", warb der Minister. Den Auftakt des Jubiläums bildet eine "Romanik-Festwoche", die am Sonntag beginnt. Bis zum 13. Mai werden an fast allen Punkten des Netzwerkes besondere Führungen und Veranstaltungen angeboten.

Bei einem Festtag am Montag im Magdeburger Dom wird es einen ökumenischen Gottesdienst und ein Festkonzert mit der Magdeburger Philharmonie und dem Solisten Albrecht Menzel geben. Zu den Highlights des Festjahres gehören auch die Ausstellung "Wissen und Macht" im Kloster Memleben, die am Sonntag eröffnet wird, sowie die Ausstellung "Thietmars Welt. Ein Merseburger Bischof schreibt Geschichte" zum 1.000. Todestag von Bischof Thietmar von Merseburg, die vom 15. Juli bis 4. November im Merseburger Dom präsentiert wird. Am 26. Mai wird der "Romanik-Preis" verliehen. Auch die Eröffnung des neuen Dommuseum "Ottonianum" in Magdeburg am 4. November ist Teil des umfangreichen Programms zum Jubiläum.

Am "Romanik-Tag" am 12. Mai gibt es in den Klöstern an der "Straße der Romanik" sowie unter anderem im Merseburger und im Naumburger Dom interessante Führungen und Konzerte. Auch kulinarische Angebote halten viele Orte zum "Romanik-Tag" bereit. Willingmann sagte, die "Straße der Romanik" sei ein wichtiges Markenzeichen für Sachsen-Anhalt. Zugleich hob er das ehrenamtliche Engagement hervor, um die Bauwerke, vor allem die kleinen Dorfkirchen, für Besucher offen und zugänglich zu halten. Die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt, Bärbel Schön, betonte, unter den etwa 80 Ferienstraßen bundesweit rangiere die "Straße der Romanik" ganz oben und gehöre zu den Top 10.

Die Romanik-Route wurde im Mai 1993 aus der Taufe gehoben und umfasst mittlerweile 88 Bauwerke an 73 Orten im Land. Sie zieht sich entlang auf einer Strecke von etwa 1.000 Kilometern und gehört zu den beliebtesten Tourismus-Routen in Deutschland. Sie zieht jährlich bis zu 1,6 Millionen Besucher an. Die Bandbreite im Netzwerk reicht von besonderen Bauwerken wie dem Magdeburger Dom oder der Stiftkirche in Quedlinburg bis hin zu kleinen Feldsteinkirchen. Wichtig für die Auszeichnung als Teil der Romanik-Route sind neben dem romanischen Ursprung des Bauwerks auch geregelte Öffnungszeiten, die die Zugänglichkeit der Sehenswürdigkeit garantieren.

Mit Blick auf das Jubiläum wurde die Route um zehn Bauwerke erweitert. Neu im Netzwerk sind unter anderem die St. Petri-Kirche in Seehausen im Landkreis Stendal, das Marienkloster Münzenberg in Quedlinburg, das Kloster Wendhusen in Thale und einige Dorfkirchen. Zur besseren Vermarktung sind die Bauwerke in vier Kategorien eingeordnet: Dome und Domschätze; Klöster; Burgen, Schlösser, Pfalzen sowie Kirchen und Kapellen. 21 Orte gehören zudem zu den "Top-Besuchszielen".