Auf Schloss Hartenfels im sächsischen Torgau ist am 4. Mai eine neue Dauerausstellung eröffnet worden. Im Mittelpunkt stehe die Stadt als Ort der Residenz und Reformation, sagte Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Die Präsentation sei ein Zusammenschnitt aus fünf Sonderausstellungen, die die Kunstsammlungen seit 2012 auf Schloss Hartenfels gezeigt haben.

Zu sehen sei "eine erlesene Auswahl an Objekten aus dem reichen Sammlungsbestand der Rüstkammer" der SKD, darunter prunkvolle Harnische und Degen sowie eine Miniaturkanone aus Silber, aus der getrunken wurde. Neben Objekten der Dresdner Rüstkammer werden auch Exponate aus der Sammlung des Grünen Gewölbes und des Kunstgewerbemuseums in Dresden gezeigt.

Die Ausstellung mit dem Titel "Torgau. Residenz der Renaissance und Reformation" versetze den Besucher in die Zeit der wettinischen Kurfürsten auf Schloss Hartenfels von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Die Exponate ließen "die Prachtentfaltung und den Reichtum des kurfürstlichen Hofes lebendig werden", hieß es.

Torgau war Syndram zufolge mit Schloss Hartenfels als Residenz der sächsischen Kurfürsten das politische Zentrum der Reformation. 1544 weihte Martin Luther (1483-1546) die städtische Schlosskirche als ersten protestantischen Kirchenneubau ein. Der Reformator soll rund 60 Mal in Torgau gewesen sein.

Nach dem Übergang der Kurwürde von den Ernestinern an die Albertiner 1547 verlor Torgau seinen Status als Hauptresidenz an Dresden. Als Zweitresidenz mit einem prächtigen Renaissanceschloss von europäischem Rang inmitten einer florierenden Handelsstadt habe Torgau jedoch ideale Bedingungen für die Ausrichtung fürstlicher Hochzeiten, höfischer Feste, politischer Zusammenkünfte und Landtage geboten, hieß es. Die Ausstellung der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entstand in Kooperation mit dem Landkreis Nordsachsen und der Großen Kreisstadt Torgau.