Mit mehreren Veranstaltungen ist am 1. Mai in Chemnitz gegen eine Demonstration der rechtsextremen Partei "Der Dritte Weg" protestiert worden. Zunächst hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) anlässlich des 1. Mai zu einer Kundgebung auf den Chemnitzer Neumarkt eingeladen. Daran beteiligten sich nach MDR- Beobachtern zunächst rund 1.000 Menschen. Danach zogen zahlreiche Teilnehmer zu einer gemeinsamen Demonstration mit dem Bündnis "Chemnitz Nazifrei", an der demnach zunächst ebenfalls rund 1.000 Menschen teilnahmen.

Wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Sächsischen Landtag, Marco Böhme, über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, hatten sich der linken Demonstration zeitweise rund 1.500 Menschen angeschlossen. "Sie zeigen #Chemnitz, dass Nazis hier nicht erwünscht sind", twitterte der Linken-Politiker. Dem Neonazi-Aufmarsch folgten nach Beobachterangaben zunächst 500 Personen.

Die Polizei in Chemnitz wollte mit Verweis auf das noch bis zum Abend andauernde Demonstrationsgeschehen zunächst keine Teilnehmerzahlen veröffentlichen. Laut Bundespolizei waren rund 1.400 Menschen mit dem Zug nach Chemnitz gereist. Die Anreisen seien störungsfrei verlaufen, erklärte die Bundespolizei.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) warb auf der Gewerkschaftskundgebung "für gute Arbeit und ein respektvolles Miteinander" im Land. Zugleich lobte er die Zusammenarbeit mit Gewerkschaftsvertretern für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Sachsen wie etwa beim gemeinsamen Vorgehen zur Sicherung der Siemens-Standorte in Görlitz und Leipzig sowie der Bombardier-Standorte. Kretschmer betonte auch die Einigkeit mit dem DGB im Kampf gegen jede Form des Extremismus. Er sei dankbar für das Engagement der Gewerkschaften für eine gute Entwicklung in allen Landesteilen, für faire Verhältnisse in der Marktwirtschaft und für eine lebendige Demokratie. "Wir verteidigen aus der Mitte heraus unsere Demokratie, unsere soziale Marktwirtschaft, unsere Werte, unsere Heimat", sagte der Ministerpräsident.

Der DGB veranstaltete am 1. Mai den Angaben zufolge allein 14 Kundgebungen in Sachsen, an denen insgesamt rund 15.000 Menschen teilnahmen.