Der Berliner Bischof Markus Dröge sieht den zunehmenden Nationalismus in Europa als Bedrohung für den Frieden an. "Wer vor allem und zuerst an sich selbst denkt, ohne auch den Blick für die anderen zu haben, fördert nicht Frieden und Versöhnung", sagte Dröge am 5. Mai in Berlin im RBB-Hörfunk. Er sei besorgt über das Wiedererstarken nationalistischen Gedankengutes.

In letzter Konsequenz könne "eine solche Haltung wieder neu zu Spannungen und kriegerischen Auseinandersetzungen führen", sagte der evangelische Theologe mit Blick auf den 8. Mai, dem Jahrestag des Tages der Befreiung vom NS-Regime und des Endes des Zweiten Weltkrieges.

Dröge rief dazu auf, sich für den Versöhnungsgedanken in Europa stark zu machen. Dabei erinnerte er auch an den Aufruf der Synode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Mitte April an alle Christen, sich für das Gelingen der europäischen Einheit zu engagieren.