Acht Jahre nach der Hochwasserkatastrophe ist die Rokoko-Kapelle im ostsächsischen Kloster St. Marienthal für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Die umfangreiche Restaurierung einschließlich der Kuppelfresken sei nun abgeschlossen, teilte die Abtei Klosterstift St. Marienthal am 3. Mai in Ostritz (Landkreis Görlitz) mit. Die Deckenfresken seien zwar vom Hochwasser nicht direkt betroffen gewesen, allerdings wurden sie durch die hohe Feuchtigkeit in der Kapelle beschädigt.

Die gesamte Klosteranlage, darunter die Kreuz- und Michaelskapelle, war im August 2010 vom Hochwasser überflutet worden. Erst kurz zuvor war der Stuckmarmor in der Kapelle restauriert worden. Er sei nun bis zu einer Höhe von zwei Metern neu angefertigt worden, hieß es. Zudem wurden Arbeiten am Lüftungssystem vorgenommen. Die Äbtissin des Klosters St. Marienthal, Schwester Elisabeth Vaterod, will die Ergebnisse der Sanierung am Dienstag der Öffentlichkeit vorstellen.

Die Ausgestaltung der Klosterkapelle stammt aus dem Jahr 1755. Die Deckenfresken hatte Franz Xaver Karl Palko (1724–1767) gemalt. Er war unter anderem in Dresden als sächsisch-polnischer Hofmaler und in Prag und München als kurfürstlich-bayrischer Hofmaler tätig.

In der Klosterkapelle befindet sich auch die Gruft der im 19. Jahrhundert populären Opernsängerin Henriette Sontag (1806-1854). Sie war während einer Gastspielreise in Mexiko gestorben. Auf eigenen Wunsch fand sie ihre letzte Ruhestätte im Kloster Marienthal in Ostritz. Ihr Ehemann, der sardische Graf Carlo Rossi, wurde neben ihr beigesetzt.