In der Dorfkirche Siethen bei Ludwigsfelde (Kreis Teltow-Fläming) ist am 6. Mai eine Ausstellung zur Geschichte zweier weitgereister Gipsreliefs vom Altar der Kirche eröffnet worden. Unter dem Motto "Rom - Brahetrolleborg - Siethen - Der europäische Kontext der Thorvaldsen-Reliefs in der Dorfkirche Siethen" wird über Herkunft und Verbreitung der aus Dänemark stammenden Altarstücke informiert, wie die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte in Potsdam mitteilte. Die Ausstellung ist bis 1. Juli zu sehen.

Die Reliefs waren 1999 auf dem Dachboden des Tabea-Waisenhauses in Siethen bei Aufräumarbeiten entdeckt worden. Sie zeigen den Angaben zufolge Christus und Maria mit Kindern. Einst schmückten sie den 1851 errichteten Altar in der Dorfkirche. Die Reliefs sind Abgüsse von Darstellungen eines Taufsteins der Gutskapelle Brahetrolleborg auf der Insel Fünen in Dänemark. Geschaffen wurden sie vom Bildhauer Bertel Thorvaldsen zwischen 1805 und 1807. Zwei weitere Versionen des Taufsteins finden sich in Reykjavik und Kopenhagen, sowie in der Deutschen Evangelischen Kirche in Rom. Die europaweite Verbreitung dieser Darstellung spreche für die Bedeutung dieser Darstellungen, hieß es.

Die Ausstellung will die Verbindung zwischen den verschiedenen Orten herstellen und zeichnet die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Reliefs nach. Die Schau ist ein Projekt im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2018 "wir erben. Europa in Brandenburg - Brandenburg in Europa".