München (epd). Deutlich weniger Teilnehmer als von den Organisatoren erwartet haben am 13. April am umstrittenen „Marsch für das Leben“ in der Münchner Innenstadt teilgenommen. Ein Polizeisprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage, die Einsatzkräfte hätten bis zu 3.000 Teilnehmer bei der Demo und der Kundgebung gezählt. Der Verein „Stimme der Stillen“ hatte bis zu 8.000 Menschen erwartet. Der „Marsch für das Leben“ steht wegen rechtspopulistischen und -extremen Teilnehmern in der Kritik.

Das Münchner Bündnis „Gemeinsam gegen Rechts“ hatte den „Marsch für das Leben“ vorab als Plattform für fundamentalistisch-christliche, konservative und extrem rechte Akteure kritisiert, um gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche zu demonstrieren. Kritiker des Marschs beklagen seit Langem die halbherzigen Bemühungen der Veranstalter, sich von Teilnehmenden aus dem radikal und extrem rechten Spektrum abzugrenzen. Auch die AfD nutzt den „Marsch für das Leben“ immer wieder als Plattform, läuft öffentlichkeitswirksam mit.

Ebenso unterstützen mehrere katholische Bischöfe den Marsch nicht nur, sondern haben sich auch immer selbst daran beteiligt. In diesem Jahr haben die Bischöfe Stefan Oster (Passau) und Gregor Maria Hanke (Eichstätt) ein Grußwort formuliert. Hanke warnte darin, dass man darauf achten müsse, dass der Einsatz für den Lebensschutz nicht für andere politische Zwecke instrumentalisiert werde.

Größere Störungen oder Zwischenfälle gab es nach Angaben der Polizei weder beim „Marsch für das Leben“ noch den angemeldeten Gegendemonstrationen.