Hannover (epd). Mit der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch gewinnt die Diskussion über ein mögliches Parteiverbot auch beim evangelischen Kirchentag in Hannover neue Dynamik. Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnte vor überstürzten Schritten.
Scholz verwies etwa auf das Parteiverbotsverfahren zur rechtsextremistischen NPD, das 2017 vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gescheitert war. „Deshalb muss man diese Dinge sehr sorgfältig erwägen, ich bin gegen einen Schnellschuss“, sagte er auf dem Kirchentag - bei einem seiner mutmaßlich letzten Auftritte als Kanzler.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD seit Freitag laut Mitteilung als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein - wegen der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei. Dafür gab es viel Zuspruch und Applaus auf den politischen Podien und unter den Besuchern des Kirchentags. Die AfD kündigte an, sich juristisch gegen die Einstufung zu wehren.
Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund sprach sich für einen AfD-Verbotsantrag aus. „Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem ist ein Meilenstein und die Grundlage für ein hoffentlich erfolgreiches Verbotsverfahren“, sagte die frühere thüringische Umweltministerin, die den Grünen angehört. Die Entscheidung des Bundesamts zeige, dass die Demokratie wehrhaft sei. „Die AfD ist keine normale Partei, sie war es nie.“ Es dürfe keine Normalisierung der AfD geben.
Ihre Parteikollegin, die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang warb für Gespräche der demokratischen Fraktionen im Bundestag, um ein Verbotsverfahren auf den Weg zu bringen. „Wann wäre der Moment, wenn nicht jetzt“, sagte sie.
Der CDU-Politiker Philipp Amthor äußerte sich dagegen skeptisch. Man dürfe sich nicht vormachen, dass man die Probleme durch Feinde der Demokratie nur durch Verbotsverfahren lösen könne. Zudem warnte er ähnlich wie Scholz vor den hohen Hürden. Ein Scheitern würde „instrumentalisiert werden als demokratisches Gütesiegel aus Karlsruhe“, sagte der designierte Staatssekretär.
Auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) warnte, sollte ein Verbotsverfahren scheitern, wäre das ein großer Schaden und würde allein der AfD nutzen. Er sprach sich dafür aus, das Gutachten des Verfassungsschutzes sehr genau zu lesen.
Nach Auffassung des Verfassungsrechtlers Christoph Gooss wiederum sollte die Einstufung ein Parteiverbotsverfahren zur Folge haben. „Die Einleitung eines Parteiverbotsverfahrens ist nun zum Schutz unserer Verfassung dringend geboten“, sagte der Jurist dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein Parteiverbotsverfahren kann nur von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung initiiert werden. Die schlussendliche Prüfung, ob eine Partei verfassungswidrig ist, liegt beim Bundesverfassungsgericht.
Die Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland gegenüber Bundestag und Bundesregierung, Anne Gidion, sagte, die Radikalisierung der AfD sei in den vergangenen Jahren in der Hauptstadtpolitik deutlich zu spüren gewesen. Sie habe daraus die Konsequenz gezogen, AfD-Abgeordnete zwar weiter zu Gottesdiensten und anderen offenen Formaten einzuladen, aber nicht mehr zu Treffen mit dem Charakter eines „Safe Space“ wie Abgeordnetenfrühstücke.
Hannover (epd). Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich gegen Kritik an seiner Amtsführung gewehrt. „Ich denke schon, dass ich überwiegend das Richtige getan habe und dass das auch rauskommen wird“, sagte er am Freitag auf einem Hauptpodium des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover. In seiner in der kommenden Woche endeten Amtszeit habe er viele Weichen für eine gute Zukunft in Deutschland gestellt.
Auf der Messe der niedersächsischen Landeshauptstadt wurde der 66-jährige SPD-Politiker von Hunderten Kirchentagsbesuchern mit stehendem Applaus empfangen und verabschiedet. Im Gespräch mit der NDR-Journalistin Christina von Saß gab er sich entspannt und wie gewohnt hanseatisch zurückhaltend bei persönlichen Fragen. Dennoch gab er einige Einblicke in sein Seelenleben. Bisher gehe es ihm „ziemlich gut“ mit Blick auf das Ende seiner Kanzlerschaft, räumte er ein.
Scholz äußerte sich zu vielen politischen Themen: Trotz der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch sprach er sich gegen einen Schnellschuss bei einem Parteiverbotsverfahren aus: „Ich finde, das ist eine Sache, die man nicht übers Knie brechen darf.“ Respekt und Solidarität in einer Gesellschaft sei ein Mittel gegen rechten Populismus.
„Wir müssen untereinander Respekt entwickeln für unterschiedliche berufliche Lebenswege und Lebensentscheidungen über die Frage, wie man sein Glück finden will“, sagte Scholz. Er warnte zugleich vor einer verbreiteten Schwarzmalerei. „Wir können ohne Zuversicht gar nicht leben“, sagte er unter großem Applaus. Obwohl er selbst keiner Kirche angehöre, schätze er den Beitrag der Kirchen für den Zusammenhalt der Gesellschaft sehr.
Er wünsche sich für die anstehenden Zukunftsfragen eine breitere politische Debatte: „Wir müssen eine komplexe Debatte zulassen.“ Es gebe Politiker in Deutschland, die „jede Woche etwas anderes sagen“, sagte Scholz. Zu denen habe er nie gehören wollen.
Zur Einführung der Wehrpflicht äußerte sich Scholz zurückhaltend. Klar sei, dass Deutschland für seine Verteidigung im Ernstfall mehr Soldaten brauche. Für die Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht fehle es an Kapazitäten. Stattdessen favorisiere er das Modell, in dem junge Menschen angeschrieben werden und sich freiwillig melden können. Scholz selbst hatte als junger Mann Ersatzdienst geleistet.
Scholz sieht seine seine politische Zukunft weiterhin im Bundestag, will aber „nicht jeden Tag die Politik kommentieren“. Seine gewonnene freie Zeit möchte er nutzen, um mehr Sport zu treiben, Bücher zu lesen und mit seiner Ehefrau wandern zu gehen.
Hannover (epd). Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, wünscht sich mehr Mut, auch gegen Widerstände zu Überzeugungen zu stehen. „Mutig sein heißt nicht immer, dass für einen persönlich alles gut wird“, sagte der evangelische Theologe am Freitag bei einer Bibelarbeit auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover.
Nachdem er vor rund einem Jahr ein Interview „zur Verhältnisbestimmung von Diakonie und AfD“ gab, habe er immer wieder gehört: „Mensch, du bist aber mutig.“ Ihm sei es hingegen zunächst „ganz selbstverständlich“ vorgekommen, seine Überzeugung zu äußern.
Das von der Funke Mediengruppe im April 2024 veröffentlichte Interview hatte nach Schuchs Aussagen einen „Shitstorm“ ausgelöst. Er sei von „zehntausenden Hassmails und Morddrohungen“ überrascht worden, berichtete der Diakonie-Präsident. In dem Interview hatte er für überzeugte Anhänger der AfD eine Mitarbeit in der Diakonie ausgeschlossen.
Schuch sagte, er bedauere, dass seine Aussagen aus dem Interview meist verkürzt oder zugespitzt wiedergegeben worden seien. Entscheidend sei für ihn der Gedanke, dass alle Menschen, die in diakonischen Einrichtungen leben und arbeiten, sich „sicher und bedingungslos angenommen fühlen müssen“. Wer eine Partei unterstütze, die Ressentiments gegen einige Menschen schüre, müsse „sich zumindest fragen lassen, wie er das mit unseren Werten zusammenbringt“, sagte Schuch. „Trotz aller Anfeindungen würde ich dieses Interview noch einmal geben“, ergänzte er.
Hannover (epd). Der frühere Bundesminister Thomas de Maizière hat zum gesellschaftlichen Engagement gerade in schwierigen Zeiten aufgerufen. „Es gibt eine Verantwortung für den Ort, in dem man lebt“, sagte de Maizière am Freitag in einer Bibelarbeit beim evangelischen Kirchentag in Hannover. Und es gebe eine Mitverantwortung für die dort lebenden Menschen - „selbst wenn man sie nicht mag oder sie Unrecht tun“.
Er höre neuerdings Stimmen wie: „Wenn es schwierig wird, haue ich schon mal ab. Wenn die AfD regiert, wenn Putin uns angreift, wenn Trump zu mächtig wird, wir sind weg“, sagte das Kirchentags-Präsidiumsmitglied. Aber die Welt werde nicht besser, wenn man aus schwieriger Lage weggehe oder in die innere Emigration flüchte.
„Wir leben da, wo wir sind. Und daraus müssen wir das Beste machen“, forderte de Maizière, der von 2005 bis 2018 Mitglied der Bundesregierung war, unter anderem als Innen- und als Verteidigungsminister. „Es gibt keine Ausrede des Sich-Raushaltens, nur weil man das Gemeinwesen, in dem man lebt, zu Recht oder zu Unrecht ablehnt.“ Verantwortung zeige sich gerade dann, wenn es schwer sei, das Ganze zu akzeptieren.
Unter Verweis auf die ausgelegte Bibelstelle zum Exil des jüdischen Volks betonte der ehemalige Kirchentagspräsident und CDU-Politiker: „Auch wir sind Zumutungen ausgesetzt, wenn auch nicht in einer babylonischen Gefangenschaft.“ Doch nehme die Bedrohung zu und die Welt werde unübersichtlich. Die Bibelstelle gebe darauf eine Antwort: „Ertragt das und macht was draus.“
Hannover (epd). Der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat mehr Respekt gegenüber Geflüchteten gefordert. „Der Einzelne, der hier ist, kann nichts dafür, wie die Welt aussieht“, sagte Laschet am Freitag bei einer Bibelarbeit auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover.
Die aufnehmende Gesellschaft müsse Flüchtlingen eine Chance geben. „Anzuerkennen, dass Flüchtlinge auch Respekt verdient haben“, sei „gerade ein bisschen verloren gegangen“, beklagte Laschet.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete unterstrich, dass Kirche sich einmischen müsse: „Kirche ist immer auch Weltgestaltung - Kirche ist politisch“, sagte Laschet. „Das Beste, was wir anzubieten haben, ist der christliche Glaube“, erklärte der katholisch geprägte Politiker: „Wenn alle danach leben würden, wäre die Welt besser.“
Auch die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz sieht Kirchen gefordert, sich einzumischen. Christliche Hoffnungssätze bildeten nicht die Realität ab, sondern würden im Widerspruch zu Erfahrungen des Leids stehen. Deshalb sei Kirche auch immer politisch.
Hannover (epd). Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat vor zu viel Erregung über die Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zu politischen Stellungnahmen der Kirchen gewarnt. „Ich mache es mir da nicht so einfach“, sagte Heil am Donnerstagabend beim Empfang der SPD zum 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Er sei froh, dass der Kirchentag Klöckner zum Dialog eingeladen habe.
Heil führte aus, der Kirchentag sei eine Laienbewegung von Menschen, die aus christlichem Glauben heraus an der Zukunft ihrer Kirche und der Welt arbeiten wollten. Genau das sei der Konnex zwischen Glaube und Politik. Gerade in dieser Zeit müssten sich engagierte Christinnen und Christen einbringen. Heil nannte konkret zwei Themen: die Bewahrung der Schöpfung und den Frieden. Wenn Klöckner aber gemeint habe, dass sich Christinnen und Christen gerade vor dem Hintergrund dieser Themen „nicht verzetteln sollten, dann finde ich es wertvoll, darüber in den Austausch zu kommen“, sagte Heil.
Klöckner hatte sich zu Ostern in der „Bild am Sonntag“ von den Kirchen mehr Sinnstiftung und weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen gewünscht und damit eine Debatte ausgelöst. Sie wird den Kirchentag am Samstag besuchen und dort unter anderem mit Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund und der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, diskutieren.
Hannover (epd). Die Theologin Margot Käßmann hat ihre pazifistische Grundhaltung beim evangelischen Kirchentag in Hannover bekräftigt. „Gerade in einer Welt, die ständig nach Waffen und Rüstung schreit, müssen Christinnen und Christen immer wieder schauen, wer denn die Opfer dieser Waffen sind“, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag: „Am Ende werden Waffen produziert, um damit Menschen zu töten.“
Jeder sechste Mensch auf der Erde lebe in einem aktiven Kriegszustand, sagte Käßmann: „Dazu haben wir als Christinnen und Christen doch etwas zu sagen. Dass auch eine Welt ohne Waffen möglich ist und Menschen ganz anders zusammenleben können.“
Die frühere hannoversche Bischöfin erinnerte daran, dass Frankreich, Polen und Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg den Deutschen die Hand zur Versöhnung gereicht hätten, obwohl diese den Krieg angefangen hätten. „Das ist eigentlich ein Wunder, davon müssen wir erzählen“, sagte sie: „Deshalb hoffe ich, dass Versöhnung irgendwann auch möglich sein wird zwischen Ukrainern und Russen, zwischen Israelis und Palästinensern. Das muss unsere Hoffnung bleiben.“
Sie respektiere, dass Andere eine von ihr abweichende Position hätten, sagte Käßmann: „Aber ich bin Pazifistin und erwarte, dass es dafür auch Respekt gibt und ich nicht als Lumpenpazifistin bezeichnet werde.“ Gerade der Kirchentag könne zeigen, dass es möglich sei, „in Frieden miteinander zu streiten“. Käßmann ist Schirmherrin einer unabhängigen „Friedenssynode“ mit evangelischen Friedensethikern, die parallel zum Kirchentag stattfindet.
Hannover (epd). Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine eine europäische Friedensordnung. Es gehe darum, den Krieg in der Ukraine zu stoppen, sagte Ramelow am Freitag beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Dabei führe ein Waffenstillstand allein noch nicht zum Frieden. „Dann brauchen wir eine europäische Friedensordnung“, sagte Ramelow. Europa müsse sich dafür „mit einer europäischen Verteidigungsarmee neu aufstellen“.
Ein überfallener Staat müsse sich verteidigen können, sagte der Linken-Politiker. Es störe ihn jedoch, dass derzeit in Deutschland nur noch über Aufrüstung gesprochen werde. „Das Wort Abrüstung ist komplett aus der deutschen Debatte verschwunden.“
Der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter erklärte, Waffen seien notwendig, aber nicht hinreichend. Einen nachhaltigen Frieden könne es nur geben, wenn der Frieden bewaffnet sei. Die Ukraine kämpfe nicht für einen Waffenstillstand, sondern für einen gerechten Frieden. „Es geht nicht, dass die Ukraine für uns Zeit gewinnt und auf den Schlachtfeldern verblutet“, sagte Kiesewetter.
Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck betonte, Waffen dürften nur als letztes Mittel eingesetzt werden. Ziel einer solchen Intervention müsse es sein, dem Guten zu dienen, „und das Gute ist der Friede“. Es gebe ein Recht auf Selbstverteidigung und auf ein Leben in freier Selbstbestimmung, unterstrich der Essener Bischof.
Hannover (epd). Hilfsorganisationen beschreiben die humanitäre Situation in der Ukraine im vierten Kriegsjahr als zunehmend prekär. Der Leiter des Kiewer Büros der Diakonie Katastrophenhilfe, Andrij Waskowycz, berichtete am Freitag auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover von einem zunehmenden Beschuss ukrainischer Städte. Die Menschen fühlten sich inzwischen in keinem Landesteil mehr wirklich sicher.
Nach den Worten von Waskowycz sind inzwischen rund zehn Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer auf psychosoziale Betreuung angewiesen - ein Viertel der Bevölkerung. Die anhaltenden Angriffe hinterließen deutliche Spuren bei den Menschen. Das ukrainische Volk sei als Ganzes traumatisiert, sagte Waskowycz. In den besetzten Gebieten zum Beispiel sei humanitäre Hilfe aber gar nicht möglich.
Aktuelle Vorschläge etwa der US-Regierung zur Beendigung des Krieges seien für die meisten Menschen in der Ukraine nicht annehmbar. Russland ziele darauf ab, die Ukraine als eigenständiges Volk zu eliminieren. Das Massaker von Butscha im Frühjahr 2022 habe die Sicht der meisten Menschen darauf verändert, dass man sich mit dieser Situation arrangieren könne.
Der Leiter des lutherischen Rehabilitationszentrums St. Paul in Odessa, Vitaliy Mykhaylyk, berichtete per Videozuschaltung ebenfalls von einer wachsenden Angst der Menschen. Viele Menschen seien seit 2022 traumatisiert worden. Allerdings stehe die psychosoziale Hilfe gegenwärtig etwa hinter notwendigen Evakuierungen zurück. Zudem brauchten die von seinem Zentrum unterstützten älteren und behinderten Menschen auch Lebensmittel und Hilfsgüter.
Hannover (epd). Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat die Rechtsbrüche der Weltmächte Russland und USA scharf kritisiert. Im Zuge des völkerrechtswidrigen, menschenverachtenden Krieges der russischen Regierung seien Millionen Menschen aus der Ukraine nach Deutschland oder in andere europäische Länder geflohen, sagte Latzel laut Redemanuskript am Freitag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Das sei die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Der leitende Theologe der zweitgrößten Landeskirche prangerte auch die öffentliche Beanspruchung des Panama-Kanals, Grönlands und Kanadas als Teil der USA durch Präsident Donald Trump an. Man müsse „diesen Wahnsinn immer wieder als solchen benennen, um sich nicht daran zu gewöhnen“. Die Bibel zeige jedoch, dass die Macht der Großmächte begrenzt sei. Die Geschichte liege letztlich in Gottes Hand.
Der Vorstandsvorsitzende der Bank für Kirche und Diakonie, Ekkehard Thiesler, beklagte, dass viele jüdische Menschen in Deutschland Angst hätten, die Kippa in der Öffentlichkeit zu tragen. Antisemitische Äußerungen seien wieder salonfähig geworden. Besorgt äußerte sich der Bank-Chef auch über das starke Abschneiden der AfD bei den letzten Wahlen, besonders in den ostdeutschen Bundesländern. Zugleich warnte Thiesler davor, alle Wählerinnen und Wähler dieser Partei als rechtsextremistisch einzustufen.
Im Mittelpunkt der Bibelarbeit stand der Brieftext des Propheten Jeremia, den dieser 600 Jahre vor Christus für die in das babylonische Reich verschleppte Exilgemeinde der Juden verfasst haben soll.
Hannover (epd). Die EU darf sich nach Überzeugung der geschäftsführenden Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) durch die Kritik der US-Regierung am Leitbild der Weltbank nicht einschüchtern lassen. „Wenn die USA Entwicklungshilfen und Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit einstellen, müssen wir in Europa zusammenstehen und dagegenhalten“, sagte Schulze am Freitag beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover.
Die US-Regierung hatte kürzlich das modernisierte Leitbild der Weltbank kritisiert, das neben der Bekämpfung von Armut Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Ziel setzt. Das hatte Spekulationen über einen US-Austritt aus der Weltbank befeuert.
Laut Schulze sind Entwicklungshilfen im Bereich Nachhaltigkeit mit Blick auf den globalen Klimaschutz entscheidend. Die Weltbank solle im Fall eines US-Austritts ihren Kurs nicht an die USA anpassen, sondern auch ohne deren Gelder weitermachen: „Weil wir in Europa ein Interesse daran haben, dass auch unsere Enkelkinder noch auf dem Planeten leben können“, sagte Schulze. Zudem sei die EU als zweitgrößter Geber von Entwicklungshilfen nach den Vereinigten Staaten „auf Augenhöhe mit den USA“.
Schulze mahnte aber auch, die US-Regierung nicht mit den gesamten USA gleichzusetzen. Viele US-Bundesstaaten setzten sich weiter für Nachhaltigkeit ein.
Hannover (epd). Die Pfarrerin und Missbrauchsbetroffene Karin Krapp hat von der evangelischen Kirche eine kritische Auseinandersetzung mit kirchlichen Konventionen gefordert. Dazu gehöre auch, die allgemeine Wertschätzung körperlicher Nähe zu hinterfragen, sagte die Betroffenenvertreterin im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche. Sie wolle nicht von Kolleginnen oder Kollegen ungefragt die Hand auf die Schulter gelegt bekommen. „Ich vermisse eine Wertschätzung des Nichtangefasstwerdens.“
Ein Umdenken in diesem Bereich müsse Teil des oft zitierten Kulturwandels in der Kirche sein, auch wenn dadurch eine gewisse Leichtigkeit verloren gehe, sagte Krapp auf dem Podium „Narzissmus in der Kirche“.
Anuschka Lütje, Präventionsmitarbeiterin der Fachstelle sexualisierte Gewalt der hannoverschen Landeskirche, sagte, Konventionen stellten eine Form der Machtausübung dar, die Menschen bedrängen oder ausschließen könnten. Pastoren und kirchliche Mitarbeitende seien sich ihrer informellen Macht häufig nicht bewusst.
Der Pastoralpsychologe Michael Klessmann aus Berlin vermisst das Controlling in der Kirche. „Wir scheuen uns in Leitungsfunktionen vor der Macht, scheuen uns davor, auch mal klare Ansagen zu machen, was geht und was nicht.“ Das geistliche Amt fördere potenziell einen ungesunden Narzissmus und eine Machtausübung, die kontrolliert werden müsse.
Holger Pyka vom Predigerseminar Wupptertal bescheinigte der Kirche ein ernsthaftes Nachdenken über Machtmissbrauch. Die Problematik müsse aber dauerhaft bearbeitet werden, „weil bei uns Menschen mit Menschen arbeiten“.
Hannover (epd). Aus Sicht der Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, ist die Bibel eine Richtschnur, die im Kommunikationszeitalter Orientierung geben kann. Medienbildung sei wichtig, für die Beurteilung von Schlagzeilen und Beiträgen in den sozialen Medien könne die Bibel aber „ein richtig guter Kompass“ sein, sagte Heinrich bei einer Dialog-Bibelarbeit am Freitag beim Kirchentag in Hannover.
Bei der Veranstaltung sprach Heinrich mit Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund über den alttestamentlichen Brief des Propheten Jeremias an die Gefangenen seines Volkes im Exil in Babel. Darin appelliert Jeremia an das Volk, Gott zu suchen und nicht auf die Träume betrügerischer Propheten und Wahrsager zu hören.
„Wie schaffen wir es, der Propaganda der Zeit nicht auf den Leim zu gehen“, fragte Heinrich und riet: Wenn bei Social-Media-Beiträgen ein „Störgefühl“ entstehe, sollten Christen fragen, ob der Inhalt mit der Botschaft Gottes vereinbar sei - und im Zweifel genauer hinschauen. „Lies immer wieder in der Bibel, suche immer wieder die Antwort, was für Träume du wirklich träumen sollst, und nimm nicht die einfachste Antwort“, auch darum gehe es in Jeremias' Brief.
Siegesmund ergänzte, es gelte, „nicht auf plakative und knappe Sätze“ und einfache Antworten hereinzufallen. Auch im persönlichen Leben empfinde sie Gottes Versprechen „Ihr werdet mich suchen und finden“ als stärkend: „Mir gibt das große Sicherheit.“
Hannover (epd). Das Digitale verändert Theologinnen zufolge zunehmend die Kirche. „Die digitale Gemeinschaft ist keine Zukunftsvision“, sagte die Berliner Pfarrerin und Influencerin Theresa Brückner am Freitag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Vier von fünf Menschen nutzten täglich das Internet: „Wenn die Kirche nicht im digitalen Raum ist, ist sie nicht mehr sichtbar.“
Brückner zufolge ist eine digitale Kirche zudem keine Notlösung: „Der Missionsbefehl gilt auch für TikTok.“ Kirche sei da, wo Menschen sich im Glauben versammeln. Dies könne auf verschiedene Weise geschehen. Es gebe seit der Corona-Pandemie zudem Konzepte, das Abendmahl in digitaler Form miteinander zu teilen.
Kirche könne es sich einfach nicht mehr leisten, das Digitale zu ignorieren, unterstrich Brückner. Kirche im digitalen Raum sei zudem keine Einbahnstraße, sondern ermögliche die Kommunikation mit den Gläubigen. Viele Menschen hätten Angst vor Veränderung, räumte die evangelische Theologin ein: „Veränderung tut weh, aber Veränderung ist notwendig.“
Die klassische Idee einer Mitgliedschaftskirche funktioniere im digitalen Raum nicht, fügte die in Frankfurt am Main lehrende Praktische Theologin Christine Wenona Hoffmann hinzu: „Die digitale Welt funktioniert anders.“ Traditionelle kirchliche Inhalte wie Glaube, Liebe und Hoffnung blieben dabei aber bestehen.
Hannover (epd). Bei der Lösung von Konflikten um die Nutzung von Flächen kann Deutschland nach Auffassung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) von den Niederlanden lernen. Dort werde gepoldert: „Man setzt sich zusammen und redet, redet, redet, bevor ein Verfahren begonnen wird, bevor es Streit gegeben hat“, sagte Weil am Freitag beim evangelischen Kirchentag in Hannover. Doch in Deutschland laufe es anders. „Zuerst wird ein Verfahren eingeleitet, dann wird informiert und dann diskutiert. Aber da ist in vielen Fällen das Kind schon im Brunnen.“
In Deutschland gebe es eine zunehmende Konkurrenz um Flächen etwa zwischen Wohnungsbau, Land- und Energiewirtschaft, Natur-, Klima- und Hochwasserschutz sowie Verkehr, verdeutlichte Weil. Flächen seien eben nicht vermehrbar, „da haben wir ungeheuer viel Streit.“ Ständig gehe es darum, unter berechtigten Interessen abzuwägen. Das Poldern wäre in diesem Zusammenhang „ein aktiver Beitrag zur Friedensstiftung in unserer Gesellschaft“.
Der Nachhaltigkeitsforscher Kai Niebert unterstützte auf dem Kirchentags-Podium den Vorschlag des Ministerpräsidenten. „Wir müssen als Gesellschaft überlegen, was wir eigentlich wollen. Deshalb finde ich das Poldern so interessant“, bekräftigte der Präsident des Deutschen Naturschutzringes.
Die Suche nach dem Konsens gilt als typisches Merkmal niederländischer Politik: Beim Poldern setzen sich verschiedene gesellschaftliche Gruppen zusammen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, statt Konflikte auszutragen.
Hannover (epd). Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dringt auf eine stärkere Regulierung von Internet-Plattformen. „Es kann doch nicht sein, dass wir bei jeder Presseveröffentlichung jemanden haben, der auch persönlich dafür geradestehen muss, dass das richtig ist, was da veröffentlicht ist, aber auf diesen riesigen Online-Plattformen kann jeder Mist verzapft werden, ohne dass es irgendeine Sanktion gibt“, sagte Weil am Freitag beim evangelischen Kirchentag in Hannover.
Die großen Tech-Konzerne müssten in Haftung genommen werden, sagte der Jurist und SPD-Politiker. Er wünsche sich, dass in den nächsten Jahren auf europäischer Ebene eine klare Regulierung erreicht werde.
Weil beklagte, dass im Internet in einer Art Parallelwelt jeder Blödsinn und jede Lüge verbreitet werden könnten. Er berichtete von Gesprächen mit Lehrkräften, die ihm erzählt hätten, dass das Weltbild junger Menschen stark von sozialen Netzwerken geprägt werde. Für ihn, der aus dem analogen Zeitalter komme, sei das eine schwierige Vorstellung, sagte der 66-Jährige.
Weil gestaltete am Freitagmorgen mit dem Berliner Journalisten Julius Geiler eine Bibelarbeit bei dem Christentreffen. Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag findet bis Sonntag in Hannover statt. Das fünftägige Treffen steht unter der Losung „mutig - stark - beherzt“.
Hannover (epd). Einen solchen Singmarathon hat es auf Kirchentagen noch nicht gegeben: Nonstop wird während des Protestantentreffens in Hannovers Christuskirche gesungen - 74 Stunden, rund um die Uhr. Projektleiter Ulf Pankoke vom Zentrum für Kirchenmusik der hannoverschen Landeskirche zeigte sich zur Halbzeit am Freitag mehr als zufrieden: „Dass so viele Leute kommen, die Kirche tagsüber immer voll ist und wir auch nachts immer singen können, das übertrifft unsere Erwartungen.“
Die Tribüne der Kirche, die 2010 zum Chorzentrum umgebaut wurde, fasst 360 Plätze. Im Stundentakt wechseln sich Musiker, Bands und Chöre ab, um vom Altarraum aus das Mitsingen der Kirchentagsgäste anzuleiten. Auch bekanntere Künstler wie der Liedermacher Fritz Baltruweit und der Pianist und Pop-Kantor Jan Simowitsch sind dabei. Als am Freitag die englische Popsängerin Judy Bailey mit ihrer Band auftrat, mussten wegen des Andrangs Mitsingwillige an der Tür abgewiesen werden, wie Pankoke berichtete. Für sie gab es eine Live-Übertragung mit Lautsprechern auf dem Kirchplatz.
Auch nachts seien durchgehend genügend Gäste da, in den dünnsten Phasen zehn bis zwanzig, sagte Pankoke, der seit Mittwoch zwei Nachtschichten betreut hat. „Wir sind nachts der Kirchentag“, sagte er stolz, da zu dieser Zeit sonst keine Veranstaltungen stattfinden. Auch nachts kämen stündlich neue Künstler und brächten neue Energie in die Singgemeinschaft - mitunter auch mit experimentellen Formaten: „In der letzten Nacht haben wir auf Yogamatten gesummt.“ Das rauschende Finale mit „All-Stars-Besetzung“ beginnt laut Programm am Samstag um 22 Uhr.
Hannover (epd). Ein halber Zentimeter bringt Erwin Siegel um die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Hannover. Mit dem elektrischen Rollstuhl kann er den Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteig nicht überwinden. Was dem 58-Jährigen normalerweise Schwierigkeiten bereiten würde, löst auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag der Fahrdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe. Dieser bringt mobilitätseingeschränkte Menschen mit Spezialfahrzeugen zu den Podien und Veranstaltungen, die zwischen Messegelände und Innenstadt stattfinden.
Generell sei der Kirchentag deutlich inklusiver geworden, sagt Siegel: „Bei meinem ersten Kirchentag vor zehn Jahren wussten viele Helfer noch nicht, wie sie mit meiner Behinderung umgehen sollen.“ In Hannover gibt es laut Siegel kaum noch Hürden. Die Bedürfnisse würden schon im Vorfeld abgeklärt. Zwar sei ihm versehentlich ein Feldbett bereitgestellt worden, auf dem er nicht schlafen könne. Aber die Helfer hätten sofort reagiert und ihm ein Luftbett besorgt. „Das wäre vor zehn Jahren anders gewesen“, sagt Siegel.
Der Kirchentag in Hannover ist mit verschiedenen Angeboten auf Besucherinnen und Besucher mit Behinderungen eingestellt. „Dem Kirchentag ist Inklusion aus christlicher Überzeugung heraus wichtig“, heißt es auf der Internetseite. Für viele der Veranstaltungen gibt es eine Übersetzung in Gebärdensprache, Induktionsschleifen erleichtern das Zuhören, es gibt barrierefreie Zugänge, Schriftdolmetscher machen das Gesprochene sichtbar. Außerdem sind auf den Podien Menschen mit verschiedenen Hintergründen vertreten, um „Inklusion sichtbarer und für die Gesellschaft greifbarer“ zu machen, heißt es seitens des Kirchentages.
Die Johanniter-Jugend bringt Menschen mit mobilen Einschränkungen von den Haltestellen zu den Veranstaltungen oder begleitet sie einen Tag lang über den Kirchentag. Die Studentin Eva Hankó aus Ulm ist eine der 170 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. „Ich stoße dabei auf Barrieren, die mir im Alltag nicht auffallen“, sagt die 23-Jährige. Als sie eine mobil eingeschränkte Person zum Eröffnungsgottesdienst auf dem Opernplatz begleitete, habe ihnen ein Zaun auf dem Bürgersteig den Weg versperrt: „Ich musste erstmal jemanden anrufen, der den Zaun entfernt.“ Für wenige hundert Meter hätten sie mehr als eine Viertelstunde gebraucht. „Ich lerne dadurch, die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen“, sagt Hankó.
Auch die 25-jährige Anne ist zum Helfen aus Jena angereist. Sie sitzt selbst im Rollstuhl. „Ich habe mir im Vorfeld schon Gedanken gemacht, ob das mit dem Rollstuhl klappt, bin bisher aber auf keine Probleme gestoßen.“ Mit ihrer Kommilitonin, die auch Anne heißt, lotst sie die Kirchentagsbesucher mit Schildern durch die Stadt. Sie trägt eine neonorange-farbene Ordnerweste. Viele Besucher nehmen ihre Hilfe gern in Anspruch, erkundigen sich nach dem Weg oder haben andere Fragen.
Erwin Siegel verkauft auf dem Messegelände die roten Kirchentagsschals. „So begegne ich Menschen, das macht den Kirchentag für mich aus, davon nehme ich ganz viel mit.“ Podien besucht er keine: „Ich habe eine Konzentrationsschwäche und kann da nicht zuhören.“ Hin und wieder besucht er Veranstaltungen in leichter Sprache. Sein Lieblingsprogrammpunkt ist aber der Abendsegen: „Da bin ich mit tausenden Menschen und gleichzeitig ganz bei mir.“
„Ich habe viele Entscheidungen getroffen, das war eine und sie war richtig.“
Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover zur Entlassung von Christian Lindner (FDP) als Bundesfinanzminister im November 2024.
„Der Adler ist der natürliche Fressfeind der Schlange und so muss man mit der AfD auch umgehen.“
Der CDU-Politiker Philipp Amthor warnt auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover davor, auf die AfD „wie ein Kaninchen vor der Schlange“ zu reagieren, sondern sich lieber „ein bisschen an das Wappentier der Bundesrepublik Deutschland“ zu erinnern.
„Wer die Mitte der Gesellschaft ist, wird nicht von der 'Bild'-Zeitung definiert.“
Die Grünen-Politikerin Ricarda Lang rät beim evangelischen Kirchentag in Hannover dazu, selbstbewusst mit Medien-Kampagnen beispielsweise gegen Veranstaltungen zu gesellschaftlicher Vielfalt und Minderheitenrechten umzugehen.
„Politiker oder Politikerin ist mittlerweile ein gefährdeter und gefährdender Beruf.“
Die Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anne Gidion, auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover über den Rückzug von Menschen aus der Politik, die von rechtsextremen Anfeindungen betroffen sind.
„Die Kirche müssen wir nicht retten. Die rettet schon Gott alleine.“
Die Theologin Margot Käßmann am Donnerstag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover auf die Frage nach dem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Kirchen.
„In jedem Herzen muss ein Platz sein für den Anderen.“
Der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis bei einer Bibelarbeit auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover.